Wer in Essen ein Eis essen will, der landet früher oder später zwangsläufig bei Eis Casal in Frohnhausen. Die Eisdiele (ist das Wort eigentlich irgendwann aus der Mode geraten? Ich persönlich mag Eisdiele ja lieber als Eiscafé) kann, und hier übertreiben wir nicht, als Institution bezeichnet werden – kein Frühlings– und Sommer–Tag, an dem sich nicht lange schlangen bis weit hinaus auf die Straße bilden.
Schon bevor wir selbst Ende 2015 von Duisburg nach Essen gezogen sind, wurde mir Eis Casal des Öfteren mal empfohlen, und ich meine mich erinnern, sogar früher schon einmal dort ein Eis gegessen zu haben.
Nun sind wir seit knapp 3 Jahren Essener, und POTTSPOTT gibt's auch schon knapp 3 Jahre, also war es endlich an der Zeit, der laut WAZ beliebtesten Eisdiele der Stadt auch bei uns einen Blogpost zu widmen. ☺
Empfangen wurden wir, POTTSPOTT–Praktikant Allan und ich, bei Casal vom sympathischen Besitzer–Pärchen Simonetta und Davide, die den Laden in 2. Generation führen (die 3. Generation steht bereits in den Startlöchern, in ein paar Jahren zu übernehmen) und Frederik, der sich um das Marketing inkl. Instagram & Co. kümmert.
Die Familie stammt ursprünglich aus der Region Val di Zoldo in der Provinz Belluno in den Dolomiten in Italien, die eine große Gelato–Tradition besitzt; tatsächlich stammen 2/3 aller italienischen Gelatieri in Deutschland hierher!
Auch wenn's speziellere Eissorten wie ,,SALZ–KARAMELL" im Programm gibt, und diese auch im Laufe der Saison zu Weilen wechseln, so stehen doch die Klassiker im Vordergrund. Klar probiert man gerne mal was Neues, aber letztlich – zumindest in meinem Falle – landen dann doch seit Jahren und Jahrzehnten die gleichen Sorten im Becher (zum Beispiel Haselnuss und Joghurt!).
Was Eisdielen betrifft, haben wir ja häufig die Wahl zwischen 70er Jahre–Chic (kann auch was haben!) oder Über–Fancy à la ,,Vegane Gurken–Lakritz auf Safran–Curry" , und Eis Casal trifft genau den richtigen Ton dazwischen – ein freundlicher, großer und heller Innenraum, der Assoziationen weckt an einen Urlaub im Süden, dabei nie kitschig ist. Das Eis serviert in schönen, einfachen Schalen – Tradition trifft Gegenwart! Passt.
Über das Eis selbst müssen wir eigentlich nicht groß schreiben, es ist super, weniger erwarten wir aber auch nicht – und damit es so bleibt, wacht Davide den ganzen Tag mit Argus–Augen über alle Prozesse des Ladens, von der (i.d.R. stündlichen) Produktion hin zum Verkauf – die Gäste sollen sich ja wohl fühlen.
Ich hatte übrigens ein Spaghetti–Eis, wie immer (na gut, ganz selten gibt's auch mal 'nen Bananensplit) – es ist auch nach Jahrzehnten Jahr für Jahr und wieder und wieder der meistverkaufte Eisbecher. ☻
ESSEN: Twentynine Palms
Twentynine Palms wird von der sympathischen Besitzerin Christiane als Concept Store bezeichnet – solche Läden finden sich in vielen eher progressiven europäischen Metropolen, z.B. Antwerpen, Amsterdam, Vilnius, Stockholm, Helsinki – und jetzt ( = seit ein paar Monaten ) auch in Essen–Rüttenscheid! Hier ist es bisher der einzige Store dieser Art, während es ja in Amsterdam & Co. teils geradezu Berge davon gibt. Christiane wollte den Startpunkt setzen, diesen Missstand in ihrer Heimatstadt zu beheben, worüber wir natürlich ziemlich froh sind.
Benannt nach dem berühmten Oasen–Ort in Kalifornien, sticht in dem erdig–braun–weißen Ladenlokal das Grün in Form von kleinen ,,Palmen", Kakteen und Pflanzen hinaus. Die liebevoll kuratierte Auswahl an erschwinglicher Botanik für die heimische Wohnung wird ergänzt durch passende Accessoires, beispielsweise Vasen, Design–Objekte, aber auch Bücher (mit Schwerpunkt auf's Wohnen), Küchen–Accessoires und einer Papeterie–Selektion, die von Christianes Mann gestaltet wird (wunderbare Glückwunschkarten!).
In super–angenehmer Atmosphäre lassen sich hier hübsche Geschenke und Präsente finden, oder das eigene Heim ergänzen. In unseren Augen trifft Twentynine Palms eine in Essen bisher quasi unbesetzte Nische, fernab vom Kitsch der üblichen Geschenke– und Heimaccessoires–Geschäfte. ☺
ESSEN: Baba Green (geschlossen)
Der Text zu diesem Blogpost wird aktuell überarbeitet – in Kürze mehr! Danke für Euer Verständnis. Genießt bis dahin einfach die Fotos! ☺
Baba Green, Rüttenscheider Str. 151, 45130 Essen
Öffnungszeiten: MO–DO von 12–22 Uhr und FR und SA von 12–23 Uhr
Fotos: Sebastian Becker
ESSEN: FCUK Yoga Bar
Früher war ich der Inbegriff eines Anti–Alkoholikers – ich habe beispielsweise jahrelang vergeblich ersucht, Bier zu mögen, geklappt hat es erst um meinen 30. Geburtstag herum (scheinbar eine Phase, in der sich der Geschmack verändert?). Weißbier in München hat mir Übelkeit verursacht, und bei Bier–Verköstigungen in Belgien habe ich bestenfalls widerwillig genippt. Mit härterem Alkohol verhielt es sich ähnlich (oder sogar noch schlimmer!). Jetzt aber mag ich seit wenigen Jahren Bier, und durchaus auch Cocktails, Drinks, Whiskey, … Gin Tonic? Immer her damit!
Auf Reisen besuche ich mittlerweile auch ganz gerne auch mal eine gute Bar, z.B. zuletzt, im Dezember 2017, Cocktail bar Alchemikas in Vilnius (Litauen).
Die Frage: Warum also nicht auch mal eine Bar im Ruhrgebiet besuchen für POTTSPOTT? Aber zuerst: Gibt es überhaupt hier so eine Bar wie jene, die ich als Tourist gerne in ausländischen Städten besuche? Die Antwort: Es gibt sie, und zwar direkt bei uns um die Ecke auf der Emmastraße in Essen–Rüttenscheid: FCUK Yoga (die Website muss aber dringend mal aktualisiert werden – Flash? Ich sehe da nix!)! Uns ist allerdings noch immer nicht ganz klar, warum man sich nicht FUCK Yoga benannt hat – denn so nennt eigentlich jeder den Laden. Egal.
Mitgekommen ins FUCK Yoga sind, als Spezialität für exquisite alkoholische Getränke, Markus, der männliche Part der Gourmetgeeks, und POTTSPOTT–Langzeit–Praktikant Allan, der auch eine große Liebe zum Alkohol besitzt (auch schon seinerzeit mit -30).
Wir sind an einem Wochentag in die Bar gegangen, es war also nicht übermäßig gut besucht (man kennt das ja im Ruhrgebiet – zwar knapp 6 Millionen Menschen, aber wenn man nach 18 Uhr vor die Tür tritt, sind die Chancen niedrig, jemandem zu begegnen), aber über den Zeitraum unseres Besuchs gab’s dann doch so einige Grüppchen (und auch Dates).
Richtige Bars sind sehr rar in Essen und im Rest–Ruhrgebiet, FCUK Yoga bildet hier eine angenehme Ausnahme: Hochwertige Cocktails, Drinks und Spirituosen, mit viel Liebe, Leidenschaft, Herzblut und Sachverstand empfohlen und zubereitet von Axel, der sympathisch, sensibel und nie aufdringlich ist – genau richtig für einen Barkeeper!
Eigentlich hätte ich mir Notizen machen sollen, was genau wir da den ganzen Abend über getrunken haben – aber von Getränk zu Getränkt wurde der Antrieb, es genau für den Blog nachzuhalten, geringer. So viel sei gesagt: Das, was Axel mixt, ist SEHR GUT! Anhand des persönlichen Geschmacks macht er Vorschläge, und diese saßen bei uns immer. Erinnern tue ich mich an einen Gin Tonic (Gin Mare) – sehr gut, aber fast ein Bisschen langweilig für einen Laden wie das FCUK Yoga. Auch hatten wir 'ne Runde Hibiki–Whiskey aus Japan – äußerst schmackhaft!
Das Preisniveau ist fair, zu dritt haben wir € 120,00 gezahlt für erstaunlich viel Abwechslung und Spaß. Die Einzelpreise sind unter denen in Städten wie Berlin, Hamburg, München – gut!
Die anwesenden POTTSPOTTler Allan und Sebastian können den Laden also wärmstens empfehlen – bei Gelegenheit wird Markus das bestimmt auf Gourmetgeeks machen!
Positiv: Für uns blieb die Bar sogar extra 1 Stunde länger geöffnet – sehr lieb! Wir werden wiederkommen. ☻
- FCUK Yoga Bar, Emmastr. 13, 45130 Essen
- www.fcuk-yoga.de
- Öffnungszeiten: DI–DO von 20 – 01 Uhr und Freitag und Samstag von 20–04 Uhr
- Fotos und Text: Sebastian Becker
ESSEN: Bäckerei Döbbe *
(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit der Bäckerei Döbbe entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)
Alles begann mit einer Geflügelrolle! Als Sebastian noch „kleiner“ war, war diese ein Muss, und die Mama seiner damaligen Freundin – eine Döbbe–Mitarbeiterin aus Essen – erfüllte ihm diesen Wunsch nur allzu gerne, bis es eines Tages, ja… Plötzlich keine mehr gab!
Die Geflügelrolle steht beispielhaft für einen Sinneswandel bei Döbbe, der vor einigen Jahren eingesetzt hat: Leckere Produkte sind zwar wichtig, jedoch auch, dass diese den eigenen ethischen Grundsätzen und hohen Qualitätsansprüchen entsprechen. Eine Frikandel aus Geflügel stellt an sich bereits den Gegenentwurf zu diesem Wunsch dar – also flog sie folgerichtig aus dem Programm!
Die Bäckerei Döbbe war im Jahre 1968 so etwas wie ein Start–up, noch dazu mit Herz für den Pott, nur nannte man das damals natürlich noch nicht so. In Essen versuchten die Eheleute Döbbe anfangs ihr Glück, und den Rest kann man wohl eine riesige Erfolgsgeschichte nennen: Sie mauserten sich zu einem heute traditionsreichen Familienunternehmen; die nunmehr 3. Generation läuft sich momentan warm. Heute betreibt man bereits 55 Filialen, 38 davon allein in Essen, und das soll nicht das Ende sein, es wird weiter expandiert!
Das alles ist noch kein Grund, bei der Auswahl an Bäckereien vor Ort, ausgerechnet zu Döbbe zu gehen, zumal es keine Geflügelrollen mehr gibt? Tatsächlich sind wir da anderer Meinung, wir finden hier Vieles wieder, was uns bei unseren typischen Spotts ebenso wichtig ist:
Sehr viel Wert legen wir mit Pottspott beispielsweise auf Nachhaltigkeit. Umso mehr schätzen wir, dass es hier nicht wie in vielen anderen Betrieben zugeht und alle Reste einfach im Müllschlucker landen, sondern bei der Tafel und bei Bauern aus der Umgebung. Sowas finden wir absolut unterstützenswert! <3
Auch rekrutiert Döbbe seine Bezirksleiter in den meisten Fällen nicht von außen, sondern gibt den eigenen Mitarbeitern die Chance zum Aufstieg – die neueste Bezirksmanagerin z.B. hat als ganz normale Verkäuferin angefangen. Da muss man sich schon recht viel Zeit für seine Arbeitnehmer nehmen, Entwicklungschancen erkennen und diese auch aktiv begleiten – das macht's dann auch viel wahrscheinlicher, dass Menschen mit Herzblut bei der Sache sind und sich auch das Management in die Nöte und Belange der BäckereifachverkäuferInnen in den Filialen hineinversetzen kann.
Aber kommen wir mal zum Knackpunkt, schließlich wird hier ja ein Produkt verkauft, beziehungsweise viele: Okay, Bio gibt’s nicht, da muss man dann doch zu Back Bord, dennoch hat sich im Laufe der Zeit sehr viel getan. Heutzutage werden viel weniger Zusatzstoffe verwendet, stattdessen aber häufig mit Dinkel, Vollkorn & Co. gearbeitet.
Es wird ausschließlich mit Butter gebacken; die billige Margarine ist den Weg der Geflügelrolle gegangen. Techniken wie das Backen der Brötchen mit Umluft wurden eingeführt und optimiert, das Ergebnis sind eine enorme, gleichbleibende Qualität, Frische und Hochwertigkeit der Produkte. ☻
Davon vergewissern kann man sich mittlerweile auch oft vor dem Kauf im Laden selbst: In Rüttenscheid steht am Eingang zum Beispiel ein Probier–Tischchen mit wechselnden Broten und Butter, und ich sag euch: Das schmeeeeckt! Ich bin aber auch ein Brot–Fan.
Und wenn wir schon beim Laden an sich sind, muss ich zugeben, dass Döbbe auch hier auf dem richtigen Weg ist. Die vormalige ,,Take away–Bäckerei" mutiert mehr und mehr zum richtigen Café. Die Filialen werden immer größer und familienfreundlicher. Es gibt WiFi und jede Menge Platz zum Lernen, Arbeiten und Verweilen. Der Kunde wird zum Gast und das sind wir sehr gerne, auch ohne Geflügelrolle!
Besucht haben wir folgende Filiale:
- Bäckerei Döbbe, Rüttenscheider Str. 67, 45130 Essen
- www.doebbe.de
- Öffnungszeiten: MO–FR von 06–18 Uhr, SA von 06–16 und SO von 07–16 Uhr
- Text: Janine Fait
- Fotos: Sebastian Becker