Wow, was für ein Laden! Kijamii Kaffee wurde mir irgendwann im Dezember von Julia, der Besitzerin der berühmt–beliebten Ruhrpott–Eisdiele Kugelpudel, empfohlen. Bei POTTSPOTT geht es zwar nicht nur im Kaffee, aber Kaffee nimmt schon – offensichtlich – eine wichtige Rolle ein. Relativ schnell also bin ich nach Witten gefahren, weit, weit draußen am Rande des Ruhrgebiets, um mir selbst ein Bild zu machen von Kijamii Kaffee.
Ich bin begeistert – ein absolut gelungenes, rundum rundes Konzept. Eine kleine Rösterei mit sehr hübschem, sehr gelungenem Café–Bereich. Toll gestaltet, mit ganz viel Aufenthaltsqualität und, natürlich, wirklich großartigem Kaffee!
Dominik, der Macher hinter Kijamii Kaffee, ist ein sympathischer Typ und stammt eigentlich aus Paderborn. Jemand, der in seinem Leben eine beachtliche Pace an Tag legt: Eigentlich ist er Medizin-Student, hat aber quasi nebenher Kijamii Kaffee gegründet (dann aber doch noch ein Urlaubssemester eingelegt, als die Arbeit rund um die schwarze Bohne intensiver und intensiver wurde ☻).
Auslöser für die eigene Rösterei, den eigenen Coffeeshop, waren persönliche Erlebnisse in Afrika während eines von vielen Aufenthalten vor Ort für Ärzte ohne Grenzen: Er musste selbst erleben, welche Opfer die industrielle Kaffee-Produktion zu Weilen mit sich bringt.
Gleichzeitig hat er vor Ort auch erlebt, welchen positiven Impact faire und nachhaltige Kaffeeproduktion für die involvierten Bauern und ihre Familien bedeutet.
Was Kijamii Kaffee quasi von sämtlichen anderen Röstereien in NRW unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Kaffeebohnen komplett (!) via Direct trade selbst importiert werden und ausschließlich von kleinen Plantagen stammen, die Dominik persönlich kennt – und diese sind allesamt in Tansania!
Zwar ist Tansania bekannt als Kaffeeproduzent, doch ist beispielsweise in Deutschland Äthiopien als Herkunftsland weit verbreiteter – Tansania ist da fast schon ein Wenig exotisch. Und Kijamii Kaffee bietet ausschließlich Kaffee aus Tansania – großartig!
Magic in the Making . . .
Vor Ort könnt Ihr einen wunderbaren Handfilter genießen, frisch aufgebrüht und natürlich auch Espresso / Cappuccino.
Ich habe beides probiert, und beides war absolut großartig! Diese Kaffeebohnen aus Tansania – Ihr spürt die Qualität. Tatsächlich hatte ich mir auch Bohnen für Zuhause mitgenommen, und auch im Moccamaster haben sie sich überragend gemacht. ☺
Das ganze Team, das ich kennenlernen durfte, ist sympathisch und kompetent – hier hat jeder eine große Liebe zum Kaffee, und das überträgt sich auf die Besucher*innen!
Eine kleine negative Sache gibt’s dann doch:
Keine Kartenzahlung ! ! ! Ich hoffe, das wird noch zeitnah geändert.
In Witten ist das vielleicht nicht ganz so problematisch, aber in Rest-Europa könnte niemand seinen Kaffee zahlen; der Laden wäre nach max. 3 Tagen pleite. ☻
(Edit: Wie ich erfahren habe, geht die Kartenzahlung wohl noch Ende Januar / Anfang Februar 2020 an den Start – TOP!)
Für die Zukunft ist geplant, den eigentlichen Röstbetrieb auszulagern in eine separate Räumlichkeit – persönlich mag ich es, wenn vor Ort im Café Kaffeebohnen geröstet werden; der Duft, die Atmosphäre, die Magie. Aber ja, es kann laut werden, und manch ein Besucher fühlt
sich davon dann leider gestört.
Wenn Ihr in Witten seid, schaut bitte vorbei – solche Läden sind leider sehr, sehr rar im Ruhrgebiet!
Kijamii Kaffee, Oberstr. 4, 58452 Witten
Öffnungszeiten: MO von 14–18, DO+FR von 09–18 und SA+SO von 10–18 Uhr.
Text und Fotos: Sebastian Becker