,,Wenn alles so bleibt, wie es ist, bleibt bald nichts mehr, wie es ist.“ (Balthasar Glättli)
So machen Christiane Teske und ihre Tochter Lucy seit Mai 2017 auf sich aufmerksam und sagen dem Verpackungswahnsinn mit ihrem Unverpackt–Laden in Essen den Kampf an.
Dunkler Fußboden, großzügige Holzregale an der Wand, hinten im Laden eine kleine Kaffee–Bar – das „Glücklich unverpackt" wirkt beim Reinkommen direkt wie ein moderner, nicht zu schicker „Tante Emma“–Laden: Bodenständig, aber trotzdem etwas Besonderes.
Das Konzept ist dabei denkbar einfach: Es gibt alle Lebensmittel des täglichen Bedarfs zu kaufen, nur eben nicht abgepackt in den üblichen Gebinden. Das heißt jeder Kunde bringt sein eigenes Vorratsglas oder eine Tupperbox mit und kann sich Reis, Nudeln oder Mehl direkt in der gewünschten Menge abfüllen. Damit wird nicht nur der anfallende Verpackungsmüll reduziert, auch der Verschwendung von Lebensmitteln wird so vorgebeugt.
Schon bei der Lieferkette wird möglichst wenig Müll produziert, in dem, da wo es nicht anders geht, vor allem Recyclingprodukte zum Einsatz kommen und Pfandsysteme genutzt werden. Die Produktpalette reicht dabei von Nüssen über Schokolade, Öle, Cerealien und diverse Müslis bis zu Gewürzen, Naturkosmetik und Reinigungsmitteln. Es gibt auch kleinere Mengen frisches Obst und Gemüse, sowie Eier von einem Bioland–Hof in Wesel am benachbarten Niederrhein.
Alle Produkte haben mindestens Bio–, teilweise sogar Demeterqualität und kommen möglichst aus regionaler Herkunft. Die Preise für die verschiedenen Lebensmittel bleiben dabei trotzdem vollkommen vernünftig, gerade wenn man die Bioqualität berücksichtigt. In unregelmäßigen Abständen finden sogar Seminare statt, bei denen die Teilnehmer lernen, wie man selber Kosmetik herstellt.
Bei allen Fragen rund um die Produkte oder zum Konzept stehen Christiane und Lucy ausführlich Rede und Antwort. In Zukunft soll das Sortiment noch weiter ausgebaut werden.
Wer sich aber jetzt schon spontan zu einem Besuch entschließt und keine eigene Verpackung dabei hat, bekommt vor Ort sogar ein Glas für die Vorräte. Und sollte man doch mal mehr leere Gläser haben als benötigt, kann man leere, saubere Gläser und Glasflaschen für andere Kundinnen und Kunden abgeben. ☺
DORTMUND: HEJ Store
Klein und hell und hübsch und ein bisschen schwedisch: Im HEJ Store im Dortmunder Klinikviertel hat Inhaberin Claudia die Idee des Concept Stores quasi perfektioniert.
Mit Liebe zum Detail wählt sie die Produkte aus, von denen sie glaubt, dass ihre Kunden sich gern mit ihnen umgeben. Witzige Kaktuskissen, schlichter Schmuck, stylishe Kleidung, hölzernes Spielzeug – zu handverlesenen Stücken von begabten Designern sagt Claudia gerne „Hej“ („Hallo“ auf Schwedisch).
Mit einem Lächeln berät sie ihre begeisterte Kundschaft und ist auf Messen, Märkten und online stets auf der Suche nach hochwertigen neuen Produkten aus Skandinavien und ganz Deutschland, die ihre Angebotspalette erweitern können. Doch nicht nur bestechende Ästhetik und überzeugende Qualität liegen ihr am Herzen, sondern auch Fairness und Nachhaltigkeit spielen für sie eine wichtige Rolle. Schönes von Labels wie BeckSöndergaard, Matt & Nat und OYOY bekommt deshalb Platz in den luftigen HEJ-Regalen, deren Inhalt sich immer wieder ändert.
Und manchmal wird der HEJ Store in der Kleinen Beurhausstraße auch zur Konzert–Location. Die Feine Gesellschaft aus Dortmund lässt hier nicht nur Tickets für Veranstaltungen anderswo in der Stadt verkaufen, sondern kommt auch gelegentlich mit Musik im Gepäck bei HEJ vorbei.
Ganz besondere Abende sind das – für Claudia, ihren Laden und das Publikum. Das ist auch begeistert von Claudias Ideen, ihrer geschmackvollen Auswahl und den kuscheligen Konzerten.
Ihre Kunden nehmen sich gern Zeit für Schönes, kommen immer wieder und sagen öfter mal „Hej“.
DORTMUND: Unterhaltung Lieblingsstücke
ESSEN: Velo Wonka
Seit meiner Kindheit in den 90ern liebe ich Rennräder – und habe eigentlich auch seitdem den Plan, regelmäßig zu fahren. Vor ca. 1,5 Jahren hatte ich mir 2 Gebrauchträder gekauft, ein halbwegs modernes Rennrad aus Aluminium (Ende 00er–Jahre) und ein riesengroßes Hollandrad von Union, zu Anfang zwar etwas ,,verbastelt", aber nach 2–3 Aufenthalten in Zweiradwerkstätten fährt es nun großartig durch die Stadt, auch wenn Essen fast schon zu viele Berge bietet für ein schweres Hollandrad. 😉
Davor hatte ich einen Vintage–Renner von Raleigh, der mir aber etwas zu klein war und somit nur knapp 1 Jahr ,,gefahren" wurde.
Meine Eltern schauen bis heute gerne die Tour de France (auch wenn sie selbst nie Rad fahren), und auch ich erinnere mich noch an die Jan Ullrich–Euphorie vor 10, 15 Jahren und gehöre zu jenen, die ihn bis heute mögen. Den Radsport umweht seit jeher eine besondere Magie, die Sportart ist aufgeladen mit Legenden und Mythen:
Paris-Roubaix, Eddy Merckx, rosafarbene und gelbe Trikots, die erbarmungslosen Bergetappen am Mont Ventoux, Fausto Coppi & Co.
Gerade bei Menschen, die gutes Design lieben, gehört's seit einigen Jahren fast schon zum guten Ton, in der Stadt auf einem Vintage–Bike unterwegs zu sein, ob nun Rennrad, Hollandrad oder (zu Weilen selbst aufgebautem) Fixie. Die Muster der Trikots der 90er, Delta–Brakes von Campagnolo, die Verpackungen der 80er von Cinelli – die Historie des Radsports hält verdammt viel wunderschönes Design bereit! Es hat sich eine regelrechte Szene entwickelt, und so gibt es heute viele Leute, die klassische Räder sammeln und mit ihnen an Events und Rennen teilnehmen. Für genau jene gibt es in Essen nun Velo Wonka.
Benjamin Baltus studierte eigentlich an der FH Düsseldorf und ist diplomierter Designer. Logos und Visitenkarten gestaltet er nach wie vor, und das auf echt gutem Niveau.
Velo Wonka ist eines von 2 Standbeinen. Den Verkauf von Vintage–Rennrädern und –Teilen betrieb er bereits einige Jahre erfolgreich von zu Hause aus. Jetzt, wo Nachwuchs da ist, wurde es zu eng und ein eigener Laden musste her.
Der Großteil wird nach wie vor online verkauft, aber Benjamin ist es gelungen, einen kleinen, aber großartigen Showroom an der Grenze zwischen Südviertel und Rüttenscheid aufzubauen. Der Ort atmet Radsport–Geschichte, und es macht einfach Spaß, bei einem Kaffee die klassischen Räder zu bewundern oder in den Teilen (von Umwerfern für Schaltungen bis hin zu Satteln findet sich so ziemlich alles) zu stöbern.
Zum Abschluss gab's noch eine Klingel für die neue alte Gazelle meiner Freundin und eine 90er Jahre – Thermojacke von Nalini für mich (siehe: Letztes Foto). Ist das Teil nicht schick?!?! 😉
Da der Laden direkt bei uns ums Eck liegt, werde ich auf jeden Fall hin und wieder vorbeischauen.
DORTMUND: Hans bringt Glück (geschlossen)
Der Text zu diesem Blogpost wird aktuell überarbeitet – in Kürze mehr! Danke für Euer Verständnis. Genießt bis dahin einfach die Fotos! ☺
Hans bringt Glück, Kaiserstraße 75, 44135 Dortmund
Öffnungszeiten: MO–FR von 08–18 Uhr und SA von 09–15 Uhr
Fotos: Sebastian Becker