Craftbeer und ich, das ist eine Liebe, die durchaus einen kleine Hänger hatte.
Wirklich gerne trinke ich Bier erst seit 3–4 Jahren, scheinbar haben sich zu dieser Zeit meine Geschmacksknospen verändert. Los ging's mit alkoholfreiem Weißbier, und relativ rasch wusste ich dann auch ein gutes Pils oder – lieber – ungefilterte Keller– und Landbiere zu schätzen (bei Besuchen in Bayern ist aber nach wie vor das eine oder andere Weißbier drin ☺).
Mit dem Interesse für die Kaffeekultur und überhaupt hochwertige, liebevoll produzierte Lebensmittel entstand auch ein Grundinteresse für die Bierkultur – auch wenn ich bis heute eigentlich nicht wirklich Ahnung habe und trinke, was schmeckt. Oder aber bestimmte Assoziationen weckt, z.B. durch das Design der Verpackung oder die geografische Herkunft – warum sonst trinken wohl so viele Leute San Miguel–Bier in Tapas–Läden? ☻
Die normalen Industrie–Biere ähneln sich objektiv betrachtet geschmacklich häufig (teils wohl zurückzuführen auf den Mythos des Deutschen Reinheitsgebotes), dennoch haben hier viele ,,ihre" Lieblingsmarke. Gerade bei alkoholfreien Bieren macht auch der Blick auf die Kalorien Sinn (hier gibt's groooße Unterschiede!).
Wiederum in der Craftbeer–Szene hatte ich anfangs das Gefühl, dass der Schwerpunkt auf sehr hopfenlastigen, ,,fruchtigen" Bieren liegt, vor allem diverse Pale Ales (z.B. IPA / India Pale Ale, kürzlich in Polen hatte ich auch ein APA) – ein sehr intensiver Geschmack, für mich weit entfernt von einem süffigen Keller– / Landbier, den aber viele Craftbeer–Freunde schätzen. Ein Bisschen schade ist, dass häufig bei Craftbeers sogar Helle / Lager / Pils in meinem Mund wie IPAs schmecken. Hier kommen wir auch wieder zur unterbrochenen Liebe: Eine zeitlang konnte ich IPAs nicht trinken / mochte sie nicht (mehr), mittlerweile trinke ich sie aber wieder ganz gerne (von Tag zu Tag ein Bisschen mehr).
Nun also besitzt auch Duisburg einen dezidierten Bierladen, und zwar auf der Wallstr. / Altstadt gelegen, wo sich momentan eine Art alternativ–hipper Mikro–Kiez ausbildet, z.B. mit dem Pollok neues Glück, Onkel Stereo, aber auch dem Café Evergreen (Besuch folgt in Kürze!) – eine gute Nachbarschaft, also!
Der Laden selbst ist hübsch und ansprechend, einfach gut gestaltet, und die beiden Betreiber Janna und Dominik stehen jedem bierdurstigen Einkäufer mit viel Servicekompetenz und Biersachverstand (beide sind ausgebildete Bierbotschafter – hört sich spannend an!) zur Seite.
Und: Es gibt nicht bloss IPAs, sondern eine reichhaltige Auswahl an lokalen (z.B. vom Brauprojekt 777, die ich ja bereits besucht hatte, und MÜCKE aus Essen) und internationalen (hochwertigen) Bieren – eigentlich sollte hier jeder auf seinen Geschmack kommen (vorausgesetzt, Ihr mögt Bier!).
Je nach Saison, gibt es hier nämlich bis zu 120 verschiedene Biere!