Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst am 06. August 2017 veröffentlicht. Wir haben am 23. Juli 2018 den Text leicht angepasst, und einige neue Fotos hinzugefügt (jene Fotos, die sich über diesem Text befinden).
Wahrscheinlich ist es im Moment in jeder größeren Stadt so, aber der ,,Burger–Markt“ bei uns in Essen scheint gerade heißzulaufen – steht der Crash bevor? Man weiß es nicht – fast jeder liebt ja Burger, und das wird bestimmt auch noch in 10 Jahren so sein.
Nur müssen sich mehr und mehr Läden den Kuchen teilen, selbst wir bei POTTSPOTT essen zwar gerne und oft Burger, aber halt auch nicht jeden Tag 5 Mal. ☺
In Kürze eröffnen die Beef Brothers (Update Juli 2018: Nun schon wieder geschlossen), damals, in Köln, meine 1. ,,Neo–Burger–Erfahrung", ihren 1. Ableger in Rüttenscheid, das Burger House im Südviertel hat bereits neulich eröffnet, in unmittelbarer Nähe zum Platzhirschen Tofino (dem wir im Moment ein Wenig die kalte Schulter zeigen, trotz der Nähe). Auf der Rü finden sich (ohne einen Besuch unsererseits bisher – wenn schon Systemgastronomie, gehen wir lieber gleich zu McDonald’s) Hans im Glück, dazu das KohleCraftWerk – mir etwas zu fancy, die Leute, die vor der Tür stehen, sehen auch oft eher aus wie Messebesucher beim Geschäftsessen, wenngleich es sehr gut geschmeckt hat – und Dr. T. Burger Labs (hier geht’s zu unserem ausführlichen Artikel).
200g Grill & Bar also ist Nr. x im Essener Süden (exkl. Innenstadt, wo ein BURGERISTA–Ableger und die Burger Brothers warten) – uff! Wobei, 200g Grill & Bar ist laut Juan Sanchez, dem Inhaber, viel mehr als reine ,,Burger–Bude" – hier gibt es auch frische Steaks, Tapas als Tribut an seine spanische Heimat, dazu leckere Cocktails (Cuba Libre!) und auch hochwertigen Bio–Wein.
Auf einem sonntäglichen Spaziergang mitsamt Baby also haben wir heute spontan bei 200g Grill & Bar in Essen–Holsterhausen vorbeigeschaut – es lag quasi auf unserer Route.
200g (der Einfachheit halber verzichte ich im Rest des Textes auf den ,,Grill & Bar“ – Zusatz ☺) eröffnete erst vor einigen wenigen Wochen, und die Gourmetgeeks hatten uns bereits nach ihrem Besuch dort berichtet. Allerdings erinnerte ich mich schon nicht mehr, ob das Feedback nun positiv oder negativ ausfiel; umso besser also, um uns unvoreingenommen ein Bild machen zu können.
200g befindet sich unweit des Gemarkenplatzes auf der Holsterhauser Str. und ist schon von weitem halbwegs gut sichtbar – der Laden wirkt einladend, vor der Tür herrscht bei schönem Wetter Leben. Heute zwar zuerst nicht ganz so viel – Sonntag am frühen Nachmittag, halt – später dann aber füllte es sich langsam.
Der Name ist Programm und gefällt mir persönlich ziemlich gut. Das Logo wiederum, mhm, da bin ich mir nicht so sicher...! Ich mag reine Typo als Logo, ich mag’s auch minimalistisch, aber hier geht es nicht so ganz auf (grüne Schrift mit weißer Outline – gerade diese stört). Wenn schon minimalistisch, dann lieber ohne Outline & Co. In simplem grau, oder so. Aber egal, hier soll's ja nicht um Logos gehen, sondern um – hoffentlich leckere! – Burger.
Das Innere ist dann überraschend groß. Überraschungen gibt es hier nicht: Der typische Loft–mäßige Industrial–Look mit ,,Dreux Vintage“–Stühlen, wie man sie vielerorts antrifft. Und dennoch, gerade die ,,Kuh–Details" (auf Lehrtafeln, Aufklebern) und auch die Fliesen stechen hervor. Wenig gekostet hat der Laden nicht, im Gegenteil! Wie bereits erwähnt, gibt es relativ viel Platz – eine hilfreiche Info für jene, die es in bestimmten anderen Essener Burger Laden gewohnt sind, sich auf Wartelisten eintragen zu müssen – und es ist durchaus ein Ort, an dem Du Dich wohlfühlen kannst.
Wir haben uns wohl gefühlt, jedenfalls.
Für Babys / Kinder sind reichlich Hochstühle vorhanden – sehr gut!
Mich hat etwas genervt, dass die Bedienungen teils siezen, ich selbst mag das überhaupt nicht (Nachtrag Juli 2018: Das hat sich mittlerweile verbessert!). Klar, wenn der Oberbürgermeister vorbeischaut und Du auf Nummer sicher gehen willst, lässt sich mal eine Ausnahme machen, ansonsten aber fühle ich mich persönlich dadurch eher unwohl. Ich muss dann doch mal die ersten grauen Haare im Bart Färben lassen, oder so, wer weiß?!
Auch die Musik passt nicht wirklich zum Interieur, es ist zu laut und eher wie in einem Beach Club mit Zielgruppe <20. Notfalls essen wir unseren Burger aber auch bei Shakira & Co.
Hier sollte aber zukünftig besser auf's Ambiente und die gewünschte Zielgruppe abgestimmt werden (erneut Nachtrag 2018: Bei all unseren folgenden Besuchen – es waren schon einige! – war die Musik weit, weit besser und teils echt gut!).
Jetzt aber zu dem Kernprodukt, dem Burger: Verdammt, die Burger sind richtig, richtig (RICHTIG!) gut! Der BESTE Burger, den ich seit langer, laaanger Zeit hatte. Und dazu ebenbürtige Fritten. WOW!
Das Brot, superluftig und frisch, der Käse, der Salat, und – vor allem – das perfekt–schmeckende Fleisch, natürlich aus der lokalen und legendären Bio–Fleischerei Bernd Burchhardt – ein Traum! Ich hatte einen Cheeseburger (200g, versteht sich). Wie ich neulich erfahren habe, sind die ,,Burger des Monats“ ja in der Regel nur Eye Candy, um die Leute in den Laden zu locken, die dann (wie ich) größtenteils dennoch einfach einen Cheeseburger essen. Erwähnte ich schon, wie GUT der Cheeseburger ist? Selbst in den Google–Rezensionen meckern bisher erstaunlich wenige der vielen rezensierenden Gäste!
Meine Partnerin Rayna hatte den vegetarischen Burger (sie ist zwar keine Vegetarierin, aber etwas Abwechslung schadet ja nie) – ihrer Meinung nach überraschend großartig und weit entfernt von den sonst eher zweitklassigen fleischlosen Alternativen. Ehrlich gesagt: Sie hat sich kaum mehr einbekommen vor Begeisterung.
Die Fritten sind hausgemacht und werden auf Papier in Mini–Frittierkorb serviert – sieht man ja häufiger, gefällt aber trotzdem. Es sind RICHTIGE Pommes, also nicht überfrisierte und harte Mini–Stumpen. Und sie sind SEHR lecker – NOMNOMNOM! Definitiv keine Geiz–Portion, stattdessen genau richtig und sättigend.
Preislich ist das alles im üblichen Rahmen, wir haben zu zweit für 2 große Burger, 2 x Fritten und 2 Soft–Drinks € 25,70 bezahlt. Löblich und ja fast Alleinstellungsmerkmal in Essen (,,Karte? Wieso, da drüben ist doch 'ne Sparkasse?"): Kartenzahlungen sind möglich.
200g ist für uns im Moment der absolute Favorit in der erweiterten Nachbarschaft. Tatsächlich lässt das 200g das alte Tofino–Feeling neu aufleben, was vielleicht auch daran liegt, dass hier der Ex–Küchenchef des Tofino Mit–Inhaber ist (es gab wohl auch schon Beef zwischen den beiden Läden – interessant!).
Wir kommen jedenfalls wieder (Nachtrag Juli 2018: Wir sind jetzt schon unzählige Male hier gewesen!).