Als wir neulich per Empfehlung darauf aufmerksam gemacht wurden, dass es in Duisburg nun eine ,,neue, sehr coole Bäckerei“ gäbe, und wir den Namen – Copenhagen Coffee Lab and Bakery – lasen, kam mir der Name sofort verdächtig bekannt vor. Kurz via Google recherchiert, genau: Einen Laden mit GENAU dem Namen hatte ich auch in Lissabon gesehen. Besteht da etwa ein Zusammenhang? Nein, kann nicht sein, wer würde schon von Kopenhagen via Lissabon nach Duisburg expandieren (und das sage ich als gebürtiger Duisburger, der seine Heimatstadt durchaus liebt… Aber, mal ehrlich…! Andererseits, Lissabon ist schon ziemlich überbewertet, und letztlich ist Duisburg viel schöner, nur leider wissen das die meisten Touristen ja nicht...).
Zusammen also mit meinem Baby (ist man mit 1,5 Jahren noch ein Baby? Ja, oder?) und meiner Mutter, die ihrerseits einen ausgeprägten Fetisch für hochwertige (Bio–)Backwaren besitzt und sich in Augen meiner Freundin quasi ausschließlich von Brot und Käse ernährt, habe ich der Neueröffnung einen Besuch abgestattet – jenem Laden, bei dem munkelnder Weise die auf hochwertige Backwaren gierenden Duisserner und Duisburgerinnen geduldig bis weit auf die Straße hinaus in kaum noch überschaubaren Schlangen anstehen. Mit meiner Mom als Expertin, sozusagen. Mein Favorit ist ja Buttertoast von Golden Toast, ich verfüge somit über eine begrenzte Expertise auf dem Feld. ☹
Das Copenhagen Coffee Lab mitsamt seiner Bakery befindet sich inmitten Duisserns, jedoch nicht allzu weit entfernt von der bedeutenden Mülheimer Straße. Parkplätze sind, zumindest tagsüber, in den einladenden, urban–städtischen Wohnstraßen reichlich vorhanden, und auch die Haltestelle der Straßenbahn 901 ist nicht weit. Als Duisburger macht’s aber Sinn, einfach zu Fuß oder mit dem Rad zu kommen (sowohl Innenstadt, als auch z.B. Hochfeld sind nicht weit entfernt).
Wer POTTSPOTT kennt, weiß, dass wir einen Bogen machen um große Filialisten; die Ausnahme bilden aber zu Weilen sehr kleine, sehr hochwertige Ketten, was hier ohne Zweifel gegeben ist. Alleine, dass so etwas in Duisburg eröffnet hat, irritiert uns nach wie vor – aber ja, letztlich ist es ein kluger Move: Hier ist bisher einfach SEHR wenig POTTSPOTT–ige Infrastruktur vorhanden, obwohl das Stadtviertel sehr hübsch ist und über eine Bewohnerschaft verfügt, die als Kundschaft absolut in Frage kommt!
Der Plan geht auf: Bei unserem Besuch (wochentags, doofe Uhrzeit) strömen permanent Kunden in den Laden, kaufen Brot, Gebäck, Brötchen, Kaffee! Wir können uns gut vorstellen, dass sich hier gerade am Wochenende schnell lange Schlangen bilden.
Zumal die Preise für die gebotene Qualität sehr fair sind!
Von David, 34, dem sympathischen Filial–Chef (ein Original–Däne, übrigens – das macht alles gleich noch viel authentischer!), erfahren wir, dass man hier eine ältere Bäckerei mitsamt Backstube übernommen habe; gebacken wird täglich frisch vor Ort, und zwar 1 Mal – was weg ist, ist weg. Keine TK–Rohlinge, die nach Bedarf in den Ofen geschoben werden, stattdessen viel Sauerteig und eben klassisches Bäckerhandwerk (welches ja heutzutage kaum noch zu finden ist!), frei von Zusatzstoffen, alles Natur, alles so, wie es sein sollte. Der Mann steht definitiv hinter seinem Produkt! Schöne Tattoos hat er obendrein.
Auch wenn der Kaffee namenstechnisch im Vordergrund steht, handelt es sich hierbei erst einmal vor allem um eine Bäckerei, die aber auch leckeren Kaffee bietet, der aus eigener Röstung stammt (diese dann zentralisiert, also nicht in Duisburg). Der Kaffee ist aktuell solide und gut.
Kopenhagen, Lissabon, Duisburg – ja, das macht Sinn!
Ach ja: Meine Mom war und ist auch begeistert und wird jetzt wohl Stammkundin. Die Brötchen seien ,,Weltklasse!“. Auch uns haben die Brote sehr gut geschmeckt.
Wer sich also fühlen möchte wie im Urlaub in Skandinavien, leckeren Kaffee mag, oder einfach nur Bock hat auf hervorragendes Brot, dem sei ein Besuch im Copenhagen Coffee Lab and Bakery ans Herz gelegt. ☻