UNSERE PERFEKTE MUSEUMS–TOUR DURCH OBERHAUSEN, MIT DER VIELLEICHT SCHÖNSTEN BRÜCKE IM POTT, EINEM KURZBESUCH IN CHINA UND –NATÜRLICH! – KAFFEE (RUHRKULTUR.JETZT X POTTSPOTT) *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

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Oberhausen –

die Stadt, die nach einem Bahnhof benannt wurde.

Oberhausen ist wohl eine DER Schlüsselstädte im Ruhrgebiet – irgendwie mittendrin gelegen, seit 1996 überregional bekannt durch das CentrO, eine sehr (sehr!) reiche Industriegeschichte, von der noch heute unzählige Spuren sichtbar sind, ein sehr zerklüftetes Siedlungsgebiet.

Oberhausen ist quasi das Bremerhaven des Ruhrgebiets – irgendwie hat’s niemand so wirklich auf dem Radar, eine wirkliche Innenstadt gibt’s nicht (mehr), und doch: Wenn Du genau hinschaust, bieten beide Orte ein paar richtige Trüffel aus touristischer Sicht!

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Z.B. den Gasometer!

DIE Landmarke des westlichen Ruhrgebiets, und mit seinen 117,5 Meters Höhe auch kaum zu übersehen.

Hier finden regelmäßig spektakuläre Installationen und Ausstellungen statt, die meistens mehrere hunderttausend BesucherInnen (!) anziehen.

Dann natürlich Slinky Springs to Fame, die vielleicht schönste (,,Brückenskulptur”) im gesamten Pott, gelegen am sehr hübschen Kaisergarten – hier bieten sich famose Ausblicke auf den Rhein–Herne–Kanal. Und wenn eine Brise weht, dann schaukelt die Brücke auch schön.

Klar, das CentrO ist als Mutter aller modernen Malls im Ruhrgebiet – manch einer mag hier den Ruhrpark in Bochum oder das RRZ in Mülheim an der Ruhr benennen, aber die Moderne der Mall hat doch erst so richtig mit dem CentrO begonnen. Auch immer mal wieder einen Besuch wert.

Manch Oberhausener munkelt, dass die Innenstadt wegen des CentrOs den Bach hinuntergegangen sei. Andere Ruhrgebietsstädte dieser Größenkategorie aber haben in der Regel auch keine besseren Innenstädte. Und im Gegensatz zu Oberhausen noch nicht mal ein CentrO. ☺ Tatsächlich aber arbeiten gerade einige engagierte Menschen daran, die Innenstadt Oberhausens wieder zu beleben, z.B. das Team von kitev (dazu später mehr).

Übrigens: Unsere heutige Tour könnt Ihr auch wunderbar mit einem Einkauf im CentrO kombinieren: Warum nicht mal Shopping+Kultur? ☻


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Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Oberhausen an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻

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LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Es gibt wohl keinen anderen Ort, an dem das Ruhrgebiet so erlebbar, so spürbar ist wie in Oberhausen, diese Stadt, benannt nach einem Bahnhof, der seinerseits nach einem Schloss im ,,Nirgendwo” benannt wurde – Oberhausen ist keine sehr alte Stadt.

Genau dieses Schloss ist der Ankerpunkt unserer heutigen kulturell–kulinarischen Entdeckungsreise ins Herz des Potts.

Hier befindet sich mit der LUDWIGGALERIE ein Museum, das vor allem bekannt ist durch seine großartigen Sonderausstellungen, die häufig mit ihren Themen ein breites Publikum ansprechen.

Das Museum liegt nur einen Steinwurf vom CentrO entfernt. Mit ins Museum habe ich meinen Vater genommen – dieser besucht die LUDWIGGALERIE regelmäßig und wollte unbedingt die neuen Sonderausstellungen sehen. Überhaupt eine gute Idee: Den Eltern einfach mal eine Freude machen mit einem Besuch im Museum (und danach natürlich Kaffee und Kuchen!).


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BRITISH POP ART

In der LUDWIGGALERIE gibt es keine Dauerausstellung – stattdessen werden im Jahr mindestens 6 Wechselausstellungen gezeigt.

Im großen Haus läuft noch bis zum 12.05. als Hauptausstellung BRITISH POP ART – genau unser Geschmack!

Nicht nur der Dude mit dem schönen Bart hat sich bei seinem Besuch inspiriert gefühlt! ☻

Nicht nur der Dude mit dem schönen Bart hat sich bei seinem Besuch inspiriert gefühlt! ☻

Die US–amerikanische Pop Art kennt wohl jeder, mit Künstlern wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Aber auch im Vereinten Königreich gar es eine unglaublich starke Pop Art–Szene zwischen den 1950ern und 1970ern! Zu der Zeit war London nicht nur musikalisch ein Melting Pot, und die Ausstellung versetzt ihre BesucherInnen wunderbar in diese spannende Zeit zurück.

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Kunst für JEDEN!

Ein relativ großer Teil der Ausstellung ist den Beatles gewidmet – für ihr legendäres Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band arbeiteten sie mit dem Pop Art–Künstler Peter Blake und Jann Haworth zusammen. Das Ziel: Nicht nur musikalisch, sondern auch visuell / haptisch ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen, dass automatisch jede Käuferin und jeder Käufer der LP erhält.

Die Ausstellung bietet interessante Einblicke in die Konzeptionierung und den Entstehungsprozess. Auf die visuelle Opulenz Sgt. Pepper’s folgte das sogenannte “White Album”, gestaltet von Richard Hamilton. Einerseits ein radikaler Gegenentwurf, andererseits aber ebenso Bestandteil der BRITISH POP ART.

Als besonderes Bonbon zeigt die LUDWIGGALERIE in diesem Kontext ebenfalls einige Fotografien des Oberhausener Fotografen Rudolf Holtappel: Dieser hatte mit seiner Kamera bewaffnet das berühmt–berüchtigte Konzert der Beatles in der Essener Grugahalle im Rahmen der Bravo–Blitz–Tournee besucht (1966). Schön, dass so eine Brücke geschlagen wird zur Region!

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Allen Jones’

Werke gehen in Richtung Fetisch – würde ich mir auch an die Wand hängen!

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Die sehr sympathische Mitarbeiterin Dagmar Winkler hat uns durch das Haus geführt – spürbar ist ihre große Liebe zur Kunst. Aber auch ohne persönliche Führung lässt sich viel über die gezeigten Exponate erfahren: Für die BRITISH POP ART steht ein Au…

Die sehr sympathische Mitarbeiterin Dagmar Winkler hat uns durch das Haus geführt – spürbar ist ihre große Liebe zur Kunst. Aber auch ohne persönliche Führung lässt sich viel über die gezeigten Exponate erfahren: Für die BRITISH POP ART steht ein Audioguide zur Verfügung, teils sogar gepaart mit passender Musik aus der Epoche (Beatles & Co.!).


Da unser Besuch zusammenfiel mit der Pressekonferenz zur neuen Sonderausstellung Anna lehrt Maria das Lesen – Zum Annenkult um 1500, konnten wir die Direktorin Dr. Christine Vogt in Action erleben – sie leitet das Museum seit ca. 10 Jahren und bringt superviel Engagement für den Standort mit. Viel Sachverstand für die Kunst, dabei aber bodenständig und ‘ne echte Ruhrpottlerin. Mit einem großen Interesse, ihr Haus für ALLE Menschen zu öffnen.

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Die BesucherInnen des Presse–Events zur neuen Ausstellung!

Die BesucherInnen des Presse–Events zur neuen Ausstellung!

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Sehr cool:

Wenn es die Spenden des Freundeskreises erlauben, ersteigert die LUDWIGGALERIE auch mal das eine oder andere Exponat auf eBay, wie dieses schöne Marienbildnis!

Die Direktorin durchforstet dann das Angebot nach spannenden Exponaten – für die BRITISH POP ART wurde ein famoses und rares Geschirr für nur ca. € 30,00 ersteigert! Man muss halt wissen, wonach man sucht…


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Like China!

Bloss ein paar Meter zu Fuß von der LUDWIGGALERIE entfernt findet sich mit Tain Kim Heng GmbH & Co. KG der größte chinesische / asiatische Supermarkt im gesamten Ruhrpott!

Hier gibt’s z.B. TK–Meeresfrüchte – neben vielen chinesischen Restaurants kaufen hier mittlerweile auch gerne sehr viele Privatkäufer ein, die einfach Spaß haben an echter chinesischer bzw. asiatischer Küche!

Schöne Hüte gibt’s auch!

Schöne Hüte gibt’s auch!

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Leckeres Bier

aus Asien ebenfalls – persönlich mag ich diese ,,exotischeren” Lager–Biere sehr gerne! <3

Außer Lebensmitteln gibt’s auch viele Non–Food–Artikel, beispielsweise dieses traditionelle Opfergeld. Aber auch ganz viel Küchen–Zubehör. Für China–Restaurants. Oder für Zuhause.

Außer Lebensmitteln gibt’s auch viele Non–Food–Artikel, beispielsweise dieses traditionelle Opfergeld. Aber auch ganz viel Küchen–Zubehör. Für China–Restaurants. Oder für Zuhause.


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Die HomeBar!

Natürlich könnt Ihr nach Eurem Museumsbesuch zurückkehren zum CentrO, oder aber nach einem Spaziergang im Kaisergarten in der dortigen Imbiss–Gastronomie Fritten futtern – falls Ihr aber sowieso schon zum asiatisch–chinesischen Supermarkt gelaufen seid, spricht nichts dagegen, einfach noch ein paar Meter weiter zu laufen in die Oberhausener Innenstadt.

Dort findet sich mit der HomeBar seit ca. 1 Jahr ein nettes, besuchenswertes Café, das von den OberhausenerInnen supergut angenommen wurde und wird. Tatsächlich fehlte so etwas auch ganz dringend in der Innenstadt – ein Schritt in die richtige Richtung also, wenn’s darum geht, die Oberhausener Innenstadt neu zu beleben!

Der sympathische Besitzer Phillip kommt eigentlich aus Berlin, hat das Haus geerbt und wollte altengerechte Wohnungen einbauen – das ging irgendwie aufgrund von Auflagen nicht, und so entstand die Idee zum eigenen Laden: Zum Glück für die Oberhausener Bevölkerung!

Am Kaffee selbst muss noch ein Bisschen gearbeitet werden (ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die großen Berliner Läden kein Kakao–Pulver in ihre Cappuccini mischen ☺), aber die Sandwiches sind echt Klasse! Außerdem gibt’s auch – das bietet sich dann eher abends an – sehr gute Cocktails! Ein Café mit hoher Aufenthaltsqualität.


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In diesem Turm

findet ganz viel Kultur statt!

Seit 2006 schon gibt es kitev – Kultur im Turm e.V., einen Verein, der im ehemaligen Wasserturm des Oberhausener HBF einen Hub für allerlei kulturelle Interventionen betreibt.

Hier gibt es Aktionen mit BürgerInnen, wird auswärtigen KünstlerInnen die Möglichkeit zu Residenzen geboten, um den Ort, diese industrielle Keimzelle des Ruhrgebiets, mit und in verschiedensten Medien zu erkunden.

Bald soll auch ein kleines Café entstehen – ein dauerhafter Treffpunkt für Menschen, die Bock haben, sich für und in Oberhausen zu engagieren!

Eines der bekannteren Projekte von kitev der letzten Zeit war und ist übrigens die Refugees’ Kitchen – super!

Und ganz oben, in den ehemaligen Wasserbehältern aus Beton (beeindruckend!) finden regelmäßig besondere Musik–Veranstaltungen statt – schaut einfach mal ins Programm, ob gerade etwas für Euch läuft. Und vom HBF aus kommt Ihr auch wieder rasch zurück mit dem ÖPNV zum Ausgangspunkt unserer Tour. ☻

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Das Oberhaus

Schräg gegenüber vom HBF betreibt kitev mit dem sogenannten Oberhaus, einem architektonisch wertvollen Hochhaus aus den 1950er Jahren, eine Art Satelliten – auch hier finden immer mal wieder spannende Veranstaltungen statt, und vom Dach (nicht offiziell zugänglich, leider) bieten sich wunderbare Ausblicke nach Duisburg.

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  • LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen, Konrad–Adenauer–Alle 46, 46049 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: DI–SO von 11–18 Uhr

  • Tain Kim Heng GmbH & Co. KG (asiatischer / chinesischer Supermarkt), Max–Planck–Ring 1, 46049 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: MO–FR 09:00–18:30 Uhr und SA von 09:00–16 Uhr

  • HomeBar, Lothringer Str. 5–7, 46045 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: MO–FR von 09–18 Uhr und SA von 10–18 Uhr

  • kitev – Kultur im Turm e.V., Willy–Brandt–Platz 1, 46045 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: Variieren / auf Anfrage