Three Years One Day, gegründet an Ostern 2019 von Hans–Peter und Tobias (ratet mal, wer von beiden der Sohn und wer der Vater ist! ☻), ist ein kleines Juwel in der nach wie vor überschaubaren Kaffeeszene des Ruhrgebiets.
Angefangen bei der Lage: Ihr müsst Euch in die Peripherie Bochums begeben, konkret den Stadtteil Weitmar – mit dem Auto kommt man ganz gut hin, ohne Auto ist’s aber auch aus der Bochumer Innenstadt aus gut erreichbar (tatsächlich kommen viele Kund*innen eigens mit dem Fahrrad aus dem Ehrenfeld angeradelt).
Seid Ihr vor Ort, müsst Ihr die Kaffeerösterei auf einer Art Gewerbe–Hinterhof suchen, der einen sehr starken Ruhrpott–Vibe versprüht: Zwischen Lagerhallen und deponierten Schrottautos findet sich Three Years One Day in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Hähnchenbraterei (!!!).
Es ist fast schon ein kleines Erlebnis, hier seinen Kaffee zu kaufen (bzw. direkt vor Ort zu trinken).
Der Verkaufsraum ist klein, mit einer Siebträgermaschine als Herzstück. Liebevoll eingerichtet – man fühlt sich sofort wohl.
Draußen stehen (überdachte) und selbstgebaute – Tobias war in einem früheren Leben Zimmermann – Sitzmöbel bereit, die gerade in der wärmeren Jahreszeit dazu einladen, die Kaffeespezialitäten vor Ort in der großartigen Hinterhof–Atmosphäre zu verköstigen.
Wer mag, darf auch einen Blick in den Röstraum werfen, wo Hans–Peter über Anbaugebiete, Röstprozess, die Verbindung zu den Kaffeebauern und den perfekten Geschmack philosophiert – der Mann ist ein Freak, im positiven Sinne (ähnlich Oliver, dem Besitzer von pottschwarz in Mülheim an der Ruhr).
Die Bohnen sind liebevoll ausgewählt und gehandelt, alles fair und nachhaltig – an bestimmten Tagen kann Kaffee auch unverpackt abgeholt werden (ich selbst mag lieber die normalen Aroma–Ventil–Beutel).
Aktuell hat die Rösterei an 3 Tagen in der Woche geöffnet. Sobald Hans–Peter im nächsten Jahr Rentner wird – bis dahin lässt er sich die Haare wachsen – werden es ggf. mehr geöffnete Tage.
Warum er sich die Haare wachsen lässt, woher der Name des Ladens stammt… Irgendwie habe ich versäumt, nachzufragen – vielleicht könnt Ihr diese Geheimnisse vor Ort lösen? Ich habe mich jedenfalls wunderbar gefühlt bei Three Years One Day und werde wieder kommen, um überragenden Kaffee (und die spezielle Atmosphäre) zu genießen.
Übrigens: Sogar die Omis (und Opis) aus der Nachbarschaft kommen hier mittlerweile ihren Kaffee kaufen + trinken!
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