Wie der Name bereits vermuten lässt, ist die Frohnhauser Sudwerkstatt eine Werkstatt in Essen–Frohnhausen, in der Sud produziert wird. Dieser wird aber nicht nur produziert, sondern auch konsumiert – und das wiederum nicht nur von Peter und seiner Frau Maren, sondern auch von den Gästinnen und Gästen besagter Sudwerkstatt (in Frohnhausen). ☻
Peter kenne ich schon +/- 10 Jahre über die Fotografie – eine Leidenschaft, die er zwischenzeitlich leider aufgegeben hat. Ursprünglich aus dem Ruhrgebiet stammend, hat er lange Jahre in London als Architekt gearbeitet, ist dann aber mit seiner Familie vor wenigen Jahren in die Heimat zurückgekehrt, mit einer bewussten Entscheidung für Essen–Frohnhausen als Standpunkt. Peter und seine Familie haben hier ein großes, historisches Haus von Grund auf saniert und umgestaltet (das hat er ja irgendwann mal gelernt und kann es entsprechend gut).
Vor ca. 2 Jahren, dem Burnout nahe, hat er dann seinen Dayjob an den Nagel gehangen, um seinen Traum vom eigenen Bier (von dem er mir auch schon viele Jahre zuvor berichtet hatte) mit 1.000% Einsatz durchzuziehen – eine Entscheidung, die ich sehr respektiere und toll finde! Viel(e) Blut, Schweiß und Tränen (und Genehmigungen – die deutsche Bürokratie…) waren von Nöten, um Anfang diesen Jahres seine Mikrobrauerei mitsamt Taproom (Bar, Kneipe) endlich im Erdgeschoss des bereits erwähnten Hauses eröffnen zu können.
Bier, nein, Craftbeer, das ist Peters große Leidenschaft! Sein Ding. Sein (neben seinen eigentlichen Kindern) Baby. ☺
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In den Gärbereich erhält man zwar keinen Zutritt, dieser ist jedoch Bestandteil des Raumes und offen gestaltet – alles ist wunderbar aufgeräumt, alles blitzt und strahlt vor Sauberkeit. In der Sudwerkstatt kann man quasi vom Boden essen. Unter der Woche, denn die Gastwirtschaft nicht geöffnet ist, produziert Peter hier mit viel Herzblut variierende Bierspezialitäten, wobei ein Fokus (Craftbeer–typisch) auf IPAs liegt. Letztlich schmecken auch die anderen handgemachten Biersorten in kleinen Manufaktur–Brauereien – auch wenn ich mich hier als Banause oute – meistens der IPA–lastig.
So oder so: die Biere sind richtig gut, richtig hochwertig und richtig toll!
Alkoholfreies Bier gibt’s leider nur aus der Flasche, schmeckt aber auch richtig gut.
Was das Branding angeht, bin ich persönlich mir unsicher: einerseits ist es ansprechend / gelungen, andererseits finde ich nicht, dass jedes, wirklich jedes Produkt aus dem Ruhrgebiet Hammer und Meißel im Logo benötigt, als Referenz an irgendeine mehr oder minder abstrakte Vergangenheit (auch wenn der Uropa oder sonstwer mal Untertage ,,malocht” hat). Das Ruhrgebiet ist da aber nicht alleine, ich denke da beispielsweise an die Brouwerij Kompel aus Belgien.
Ich würde mich freuen über mehr Mut zur Emanzipation, das Ruhrgebiet ist und kann so viel mehr als ,,Bergwerk”, und vielleicht macht Peter ja eines Tages ein Rebranding? Anbieten würden sich für’s Logo Werkzeuge, die in der Sudwerkstatt wirklich zum Einsatz kommen. Oder auch Peters Kopf (könnte ein Bisschen Richtung Fritz Cola gehen, trotzdem fände ich Peters Konterfei im Logo megagut!). Vielleicht aber liege ich hier auch falsch – wer weiß!
Peter ist – quasi schon immer – Vegetarier. Als solcher hat er Prinzipien und weigert sich, Fleischprodukte anzubieten. Auch wenn ich selbst Fleisch liebe und für mich persönlich fleischige Dinge perfekt zu Bier passen, finde ich gut, dass er sich da treu ist und nicht von seiner Linie abweicht. Gibt’s halt ein Ei zum Bier – auch okay. Es sei gesagt, dass es teilweise auch aufwändigere Gerichte gibt (muss ich bei einem meiner nächsten Besuche probieren), eine Art wechselnde Wochenkarte.
Insgesamt empfinde ich die Frohnhauser Sudwerkstatt als Bereicherung für meine Heimatstadt Essen – ein schöner, einladender und herzlicher Ort mit Gemütlichkeit, mit positiven Vibes, mit Spaß.
Ich freue mich, dass Peter nun seinen Traum ausleben darf, und das mit Erfolg (die Bude ist quasi immer voll).
Und: super finde ich, dass solche persönlichen Engagements (es ist eben nicht nur Business, sondern vor allem Herzensangelegenheit!) wie die Sudwerkstatt – von Bewohner*innen, für Bewohner*innen – den eigenen Stadtteil, in Peters Fall Frohnhausen, ungemein aufwerten und stark machen. Viel Liebe von meiner Seite aus hierfür.