Viel, viel Licht im Dunkeln – das vielleicht spektakulärste Museum im Pott (in Unna!) *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

Jetzt mal ehrlich: Seid Ihr schon mal in Unna gewesen? Klar, vielleicht mal vorbeigefahren, auf der A1 oder auf dem Weg nach / von Paderborn oder Kassel. Aber wer ist dort jemals ausgestiegen?

Hand auf’s Herz: Viel verpassen würde man in Unna nicht, auch wenn die BewohnerInnen jetzt in einem Anfall aus subjektivem Lokal–Patriotismus aufschreien werden (vielleicht!). ☺

Und doch, es gibt da in Unna diese eine Sache, die plötzlich auch wen weitesten Weg in diese unscheinbare, unbedeutende, tendenziell unattraktive Randstadt des Ruhrgebiets mehr als rechtfertigt – und das nicht nur von Essen, Duisburg, Dortmund aus, sondern vielleicht sogar aus München, Paris, London, New York!

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst nämlich.

Das Krasse: Wenn man vor Ort ankommt, findet man dieses Museum erstmal überhaupt nicht! Man muss erstmal in die Bibliothek, um von dort aus die Museumskasse zu lokalisieren, während der Zugang zum eigentlichen Museum aus einer mehr als unscheinbaren Tür besteht – das alles senkt dann erstmal die eigenen Erwartungen deutlich. ☻


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Folgt Eurer Museumsführerin hinab in die Katakomben von Unna!

Lichtkunst, was ist das überhaupt? Klar, ohne Licht würden wir kein Kunstwerk bewundern können, außer natürlich rein auditive Arbeiten.

Lichtkunst, das sind in der Regel Werke / Installationen, bei denen künstliches Licht, welches einer Stromquelle bedarf, zum Einsatz kommt (eine Ausnahme findet ihr weiter unten, wobei diese auch zusätzlich über LEDs verfügt ☺). Werke, die von selbst leuchten – es ist unglaublich, wie schön die Arbeiten in echt sind, allesamt!

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Die Sammlung gibt’s übrigens seit 2001, und der Kern umfasst 13 Arbeiten – allerdings allesamt eigens für diesen besonderen Ort entstandene, raumfüllende Auftragsarbeiten der weltweit bedeutendsten LichtkünstlerInnen, davon jede einzigartig.

An bestimmten Terminen (in der Regel an Sonntagen) darf die Ausstellung frei begangenen werden, dann sind auch Fotos möglich. Ansonsten aber ist eine Besichtigungen nur im Rahmen einer Führung möglich – das macht Sinn, da das Museumspersonal jeden Raum ein– und ausschalten muss. Ansonsten wäre der Stromverbrauch wohl gigantisch!

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Mit Edelgas gefüllte Röhren

im Tunnel of Tears von Keith Sonnier (2002).

Und platz findet all die Lichtkunst am wohl perfektest–möglichen Ort hierfür: Den Kellergewölben einer ehemaligen Brauerei! Erinnert Ihr Euch noch an die unscheinbare Tür, die ins Museum hinab führt? Dahinter, nein, darunter tun sich regelrechte Welten auf; riesige Gewölbe / Katakomben – einer der wohl faszinierendsten Orte der industriellen Vergangenheit des Ruhrgebiets!


Die Räume sind wie geschaffen für solch famose Werke!

Die Räume sind wie geschaffen für solch famose Werke!

Die aktuelle Sonderausstellung EXCESS von Bernardi Roig ist leider nur noch bis diesen Sonntag (14.04.2019) zu sehen – sehr schade, sie ist atemberaubend gelungen und fügt sich so gut ein in das räumliche Setting!

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Schlachthof?

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LICHT
KANN
SEHR
LAUT
SEIN!


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ist mit einer Reminiszenz an seine isländische Heimat vertreten – nicht für EpileptikerInnen!


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James Turrell ist mit gleich 2 Werken vertreten im Zentrum für Internationale Lichtkunst – das obere Foto zeigt tatsächlich einen großen Raum (den ,,Floater 99”), der sich nach kurzer Betrachtung aufzulösen scheint; mir ist beim Anschauen irgendwann schwindelig geworden – es ist sehr ruhig, sehr meditativ, gewährt den nötigen Raum, etwas über sich selbst zu erfahren. Ein Meisterwerk und ein ganz besonderes Erlebnis!

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Staunen

1. a) mit großer Verwunderung wahrnehmen
b) über etwas sehr verwundert sein
2. sich beeindruckt zeigen und Bewunderung
ausdrücken (Quelle: Duden)

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Der Skyspace ,,Third Breath”

des wohl berühmtesten aller Lichtkünstler, James Turrell, entfaltet gerade um den Sonnenuntergang herum seine transzendentale, meditative Wirkung…

Hier lässt sich gerade an Sommerabenden gedankenverloren ein Stündchen verbringen.

Für die BesucherInnen unsichtbare LEDs verstärken das visuelle Erlebnis (beispielhaft zu sehen hier auf der Website des Künstlers).

Der Skyspace übrigens ist ein eigenes Gebäude; es erinnert an eine Art Burg – glatte Betonwände, uneinnehmbar, mit ,,Schießscharten” als Ausguck auf Unna. Dass es ein eigenständiges Gebäude ist, wird einem übrigens erst nach dem Besteigen, aus den Gewölben des Kellers emporkommend, bewusst.

Wann genau der Skyspace zum Sonnenuntergang begehbar ist, erfahrt Ihr hier.

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Zum Schluss noch ein paar weitere Impressionen aus dem Museum:


Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Unna an der Reihe.  Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen f…

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Unna an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻


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Hunga in Unna?

Dann nix wie ab ins Schnibbelgrün!

Nur wenige Meter zu Fuß vom Zentrum für Internationale Lichtkunst entfernt findet sich das Schnibbelgrün, eine wunderbare Salatbar mit vielen gesunden Leckereien, die auch in Städten wie Dortmund und Essen eine sehr gute Figur machen würde!

Die Preise sind fair und transparent, und der Salat: SUPERLECKER!

Für uns die beste Food–Option in der Unnaer Innenstadt, und der perfekte Stop nach einer Tour durch die illuminierten Katakomben!

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Das Zentrum für Internationale Lichtkunst ist wirklich ein Juwel, ein absolutes Gem – Ihr seid auf Instagram aktiv, Ihr fotografiert gerne selbst, Ihr mögt industrielle Vergangenheit und entsprechend atmosphärische Orte, Ihr wollt der auf Besuch weilenden Verwandtschaft aus Bayern was richtig gutes im Pott zeigen? Dann ab mit Euch nach Unna! Und dann dem Schnibbelgrün gibt’s sogar vor Ort einen richtig guten, preiswerten und gesunden Ort für eine leckere Mahlzeit! <3


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  • Schnibbelgrün, Massener Str. 11a, 59423 Unna
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    Öffnungszeiten: MO–FR von 11–19 Uhr und SA von 12–18 Uhr

  • Text und Fotos: Sebastian Becker