Gemütlicher Altstadtbummel, Avantgarde-Theater & echtes Kneipen-Feeling – unser Besuch in Moers *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

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Gemütlicher Altstadtbummel, Avantgarde-Theater & echtes

Kneipen-Feeling –

unser Besuch in Moers

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MOERS IST GRÜN!

Das Schönste an unserer kleinen Museums-Tour ist ja, dass wir einige Orte für uns entdecken, auf die wir sonst vermutlich gar nicht erst gekommen wären. Das trifft 1:1 auf Moers zu, dieses beschauliche 100.000-Seelen-Städtchen, das genau zwischen dem Ruhrgebiet und dem Niederrhein liegt und eine ganz besondere Gemütlichkeit ausstrahlt. Eine tolle Erfahrung, wie wir schon bald feststellen. Und langweilig wird einem hier bestimmt nicht – was unsere Besuche im Schloss-Theater und in der Event-Location „Die Röhre“ nur allzu gut unter Beweis stellen. Aber fangen wir am besten von vorne an…

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Flanieren und Spazieren

in der historischen Altstadt!

Da Moers etwas außerhalb liegt, herrscht hier natürlich nicht ganz so viel Trubel wie in den Metropolstädten. Deswegen nutzen wir das gute Wetter auch gleich für einen gemütlichen Altstadtbummel, um hier den Spirit der Stadt auf uns wirken zu lassen. Das lohnt sich: Zwischen liebevoll sanierten Altbauten flanieren wir durch die Gassen und statten dabei dem einen oder anderen Geschäft einen kurzen Besuch ab. Denn hier gibt es einige spannende Läden und auch einen guten Whisky bekommt man hier – inklusive Beratung natürlich. Eine willkommene Abwechslung zu den ganzen Ketten und Shopping-Centern, auf die man ja leider dann doch meist zurückgreift.


Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Moers an der Reihe.  Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen …

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Moers an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻


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Anschließend werfen wir einen Blick auf das wunderschöne Moerser Schloss, wohin wir später noch einmal zurückkehren werden, und drehen eine Runde durch den Schlosspark. Hier befinden wir uns wirklich sofort in einer kleinen grünen Oase und wir erfahren in einem kurzen Gespräch auf einer der Sitzbänke, dass es hier wohl einige exotische Baumarten zu sehen gibt. Auch wenn wir uns damit nicht wirklich auskennen, gehen wir noch einmal offenen Auges durch den Park und können bestätigen: Das Flair hier ist schon ein etwas anderes und wir sind froh, die Ehrenrunde gedreht zu haben.


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Leckerer Zwischenstopp: Auf ein Spaghetti-Eis im Eiscafé Riva

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Nachdem wir unseren Füßen nun schon einiges zugemutet haben, ist es höchste Zeit für eine kleine Stärkung. Empfohlen wurde uns vorab das Eiscafé Riva, wo man ein ausgezeichnetes Spaghetti-Eis bekommt. Für den Magen gibt es danach noch einen selbstgerösteten Kaffee – wir lassen es uns in diesem Moment wirklich richtig gut gehen. Genau die Stärkung, die wir brauchen, um unsere Tour gleich frohen Mutes fortzusetzen und die kulturelle Seite von Moers kennenzulernen.


Über’s Netz hatten wir vorab noch gesehen, dass es ganz in der Nähe das Veganland gibt – das wir auch sehr gerne einmal austesten möchten. Nur sind unsere Geschmacksknospen erst mal bestens versorgt, deswegen werden wir heute wohl nicht mehr dort vorbeischauen können. Es ist ja auch ganz gut, sich noch ein bisschen was für den nächsten Besuch aufzusparen.


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Ein kleiner Ort mit großem Ansehen: Das Schlosstheater

Dass Moers auch in kultureller Hinsicht „klein, aber oho“ ist, zeigt sich besonders mit dem Schlosstheater: Es gehört zu den kleinsten städtischen Bühnen Deutschlands und hat sich zugleich einen überregionalen Ruf erarbeitet. Das liegt vor allem an vielen modernen Inszenierungen und der Bereitschaft, immer wieder über den Tellerrand zu denken. Schon direkt nach der Gründung in den 70er-Jahren sorgte der erste Intendant Holk Freytag mit seiner gesellschaftskritischen und experimentellen Herangehensweise für einiges Aufsehen. Dieser Linie ist das Schlosstheater bis heute treu geblieben. Außerdem beschränken sich die Inszenierungen hier nicht bloß auf die eigenen Räumlichkeiten: So wurden beispielsweise 2003 unter dem Motto „Das Theater geht in die Stadt und holt die Stadt ins Theater“ neue Spielstätten erschlossen – darunter das Rathaus, die Tennishalle und sogar ein Fitness-Studio.

Wir schauen uns heute „Körperatlas. Expedition in die Eingeweide“ an – ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis, das aber leider gerade zum letzten Mal aufgeführt wird. Doch der Blick ins Programm macht uns ebenso neugierig auf weitere Stücke: zum Beispiel auf die Inszenierung von Schillers „Kabale und Liebe“ oder „DER RING. Rheingold im Königssee“, eine moderne Adaption der Nibelungensage. Wir werden wohl bei Gelegenheit noch einmal vorbeischauen. Auch um die anderen Spielorte wie das etwas abseits gelegene Studio oder die Kapelle in der Rheinbergstraße kennenzulernen.


Szene-Kneipe & Quell zahlreicher Geschichten: Die Röhre in Moers

Szene-Kneipe & Quell zahlreicher Geschichten: Die Röhre in Moers

Im Anschluss an das Stück gehen wir noch auf einen Drink in die Röhre – die berüchtigte Kulturkneipe in Moers. Im letzten Jahr hat sie ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert und es wird auch schnell klar, warum es sie schon so lange gibt: Hier sorgt ein Team mit viel Einsatz und Begeisterung dafür, dass ständig was passiert. Was einst als Forum für politische und kulturelle Diskussionen begann, ist mittlerweile eine Szene-Kneipe und Event-Location, über die zahlreiche Erzählungen kursieren. Man munkelt sogar, dass die Band Kraftwerk einst hier ihren Proberaum hatte – doch sicher sagen kann das niemand so genau.

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Auf jeden Fall gibt es hier immer was zu erleben und so manche Idee ist hier entstanden. Beispielsweise das Moers Festival, denn der Begründer des damals noch als „Internationales Jazz Festival“ bekannten Events war bis 1989 hauptverantwortlich für die Röhre. Zu den aktuellen Veranstaltungen gehört neben diversen Bandauftritten die Reihe „Hörsturz“, die vom Ensemble des Schlosstheaters organisiert wird – wodurch sich auch deutlich zeigt, dass man hier sehr gerne vernetzt ist und übergreifende Kooperationen zur Tagesordnung gehören. Außerdem kennen wir die Röhre natürlich vom Poetry Slam „Sprachrohr“, der hier regelmäßig stattfindet. Nur dass wir wie in Marl bisher ausschließlich dafür zu Besuch waren, ohne uns näher mit der Stadt auseinandergesetzt zu haben.


Irgendwann sagt uns die Uhr dann, dass es wirklich Zeit wird für den Aufbruch – und so treten wir mit einem guten Gefühl und schönen Erinnerungen im Gepäck die Rückfahrt an. Eines ist jedenfalls klar: Es wird nicht der letzte Besuch in Moers gewesen sein.

Moers ist klein, aber oho! Das spüren wir nicht nur in der wunderschönen Altstadt, sondern auch im Schlosstheater & der Szene-Kneipe die Röhre.

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