Gemütlicher Altstadtbummel, Avantgarde-Theater & echtes Kneipen-Feeling – unser Besuch in Moers *

Moers ist klein, aber oho! Das spüren wir nicht nur in der wunderschönen Altstadt, sondern auch im Schlosstheater & der Szene-Kneipe die Röhre. Mehr …

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Theater, Burger und ganz viel Ruhr in Mülheim

Für RuhrKultur.Jetzt haben wir in Mülheim an der Ruhr das Theater an der Ruhr, DEN Burgerladen der Stadt – Manducare – und das neu–gestaltete Ruhrufer besucht. Kommt mit POTTSPOTT auf einen Ausflug ins schöne Mülheim!

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Die Oper, die Spätzle, der Kaffee, das Bier – unser Kulturbesuch in Dortmund *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

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A Night at the Opera

in Dortmund

Dortmund ist nicht nur Heimat eines der 3 berühmtesten Fußballclubs Deutschlands, sondern auch die größte Stadt im gesamten Ruhrgebiet –wenn auch nur knapp (Essen folgt auf Platz 2, Duisburg durch die Schrumpfung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mittlerweile mit einigem Abstand auf 3).

Für die meisten BesucherInnen von außerhalb erscheint das Ruhrgebiet ja immer als eine geschlossene Siedlungseinheit, und es wird auch sehr gerne so vermarktet, auch wenn die Realitäten z.B. im ÖPNV nach wie vor weit entfernt sind von einer gemeinsamen Ruhrstadt.

Wer die Landkarte genau betrachtet, wird einen kleinen Bruch zwischen Dortmund und dem Rest feststellen, eine Art Grünstreifen – Dortmund, das ist nicht nur Ruhrgebiet, das ist auch schon Westfalen, das ist (beinahe) Sauerland! ☺

Wer die Stadt besucht, wird unweigerlich und an jeder Ecke mit schwarz-gelb konfrontiert. Ob Ihr Fußball–Fans seid oder nicht: Der BVB ist das, was der Stadt Identität verleiht und scheinbar durch alle sozialen Schichten hindurch der gemeinsame Nenner ist. Den Mythos des Borsigplatzes –man beschwört ihn, wann immer sich eine Gelegenheit bietet. ☻

Dortmund bietet aber auch eine Menge Kultur, auch bedingt durch sein reiches Studentenleben mit der TU und der FH. Hier sei besonders der Fachbereich Design hervorgehoben, der den Status Dortmunds als Kreativ-Hub im Pott nochmals unterstreicht.

Mit der Nordstadt, die weit besser ist als ihr Ruf (bald mehr hierzu auf POTTSPOTT), und dem Kreuzviertel – ,,Lehrerpaar, kinderlos, solvent, mit Haustierallergie sucht Altbau–Wohnung bis € 1.500,00 kalt“ finden sich in Dortmund übrigens auch 2 der bekanntesten Stadtviertel im gesamten Ruhrpott, die trotz ihrer geographischen Nähe mehr oder weniger Gegenpole bilden. Auch wenn ja seid Jahren die Gentrifizierung der Nordstadt angekündigt wird.

Den Kern unseres heutigen Besuches aber bildet das Theater Dortmund, das in einem der spektakulärsten Gebäude der Stadt untergebracht ist. Gemeinsam mit der Architektur-Expertin Christine nehmen wir die spannende Architektur genauer unter die Lupe, und werden ebenfalls einen Blick auf’s aktuelle Programm (soviel sei verraten: Es lohnt sich!).

Danach geht’s zu einem Kaffee in die NEUE SCHWARZ KAFFEEBAR – wer regelmäßig POTTSPOTT liest, wird wissen, dass wir das NEUE SCHWARZ für den besten Kaffeeladen im gesamten Ruhrgebiet halten –, weiter ins Labsal mit seiner köstlichen schwäbischen Küche (Spätzle!) Und zu guter Letzt in den Kiosk der Brauerei Bergmann, der die traditionelle Idee der Trinkhalle (bzw., wie wir sagen, Bude) in die Gegenwart transportiert. Hipster meets Alki, quasi!


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Ein ganz besonderes BBB

Bis zu 1.170 Personen fassen Platz im Opernhaus des Theater Dortmunds. Gebaut wurde es zwischen 1958–1965, also einer Epoche, in der es im Ruhrgebiet wie in ganz Deutschland nach den Grausamkeiten des 2. Weltkriegs wirtschaftlich und kulturell wieder bergauf ging – das Opernhaus ist ein wunderbares Symbol für diese Epoche des Aufbruchs.

Nicht umsonst wurde es als herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet im Jahr 2018 von StadtBauKultur NRW als Big Beautiful Building ausgezeichnet.

Die 3 Betonbögen, die das Dach halten, sind jeweils ca. 70 cm breit und tragen das wiederum 8,5 cm dicke Dach, das ebenfalls aus Beton besteht. Leider wissen heutzutage nicht mehr viele Menschen die Ästhetik solcher Beton-Architektur zu würdigen, wenn Ihr Euch jedoch intensiver damit beschäftigt, erschließt sich Euch vielleicht die rohe Schönheit, die dieses Baumaterial ausstrahlt.

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Christine jedenfalls mag Beton und ist auch nach Jahren immer wieder begeistert von der eleganten Schönheit des Dortmunder Opernhauses, dessen Dach zu schweben scheint.

Die älteren Semester werden sich noch erinnern an jene Zeit, in der in Dortmund noch Stahl gekocht wurde – das fand statt in den Werken von Hoesch, z.B. im Stadtteil Hörde (Stichwort: Hörder Fackel). Und genau dieses Hoesch, das heute nicht mehr existiert, und zwar in Person des Industriellen Albert Hoesch, war mit-verantwortlich für die Gründung des Theater Dortmund im Jahre 1887. Sehr viele Kultureinrichtungen im Ruhrgebiet, z.B. auch das Osthaus Museum Hagen (hier unser entsprechender Blogpost) gehen zurück auf das Engagement von Industriellen im auslaufenden 19. Jahrhundert. Man wollte dieser vormals ,,leeren“ Region, besiedelt durch die Industrielle Revolution, eine kulturelle Identität geben, was rückwirkend betrachtet auch durchaus gelungen ist.

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Das Dortmunder Theater ist als Institution mit seinen knapp 500 MitarbeiterInnen übrigens eines der großen Theater Deutschlands, und umfasst eben nicht nur Schauspiel, sondern auch Konzerte, Musiktheater, Ballett und Kinder– und Jugendtheater, jeweils allesamt unter eigener künstlerischer Leitung.

Übrigens: Die klassische Oper hatte es zeitweilig echt schwer in Deutschland, so ging die Auslastung der Zuschauerplätze zeitweilig hinunter bis auf 46,1% – Dank eines beispiellosen Engagements und Marketings seitens des Hauses aber bewegt man sich aktuell wieder jenseits der 70%. Super!

Klar, Oper ist wohl der Ausdruck schlechthin von Hochkultur, man denkt an Mailand, an Pavarotti – aber warum nicht auch mal im Pott ‚ne Oper gucken? Zumal: Oper kann auch zeitgenössisch und jung sein! Wir finden die Idee jedenfalls charmant, und schauen uns deswegen nach unserer ,,Architektour“ noch den Klassiker Turandot von Giacomo Puccini an. Eine atemberaubende und auch für uns als Opern–Neulinge ergreifende Aufführung, die zu umschreiben uns ehrlich gesagt die Wörter fehlen – wie gut, dass das Opernmagazin eine fachlich kompetente Rezension geschrieben hat. Vielleicht aber ist’s gut, sie nicht zu lesen, sondern einfach hinzugehen und selbst zu erleben, zu spüren.

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Wen Ihr jetzt Bock bekommen habt: Ihr könnt Turandot noch am 07. April und 03. Mai sehen! ☻

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Dortmund an der Reihe.  Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils ein…

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Dortmund an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻


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Der beste Kaffee
im gesamten Pott?

Ein Besuch in Dortmund wäre wohl nicht komplett, ohne bei NEUES SCHWARZ vorbeizuschauen – heute bietet sich die Kaffeebar in der Innenstadt an, da sie quasi auf dem Weg liegt.

Es ist kein Geheimnis: Wir von POTTSPOTT halten NEUES SCHWARZ aktuell für die beste Rösterei und die besten Coffeeshops (inkl. Rösterei 2 an der Zahl) im gesamten Ruhrgebiet.

Hier gibt’s Kaffee, der sich im europäischen Vergleich nicht zu verstecken braucht, ganz im Gegenteil!

Mehr über die Kaffeebar von NEUES SCHWARZ könnt Ihr in unserem entsprechenden Feature–Blogpost nachlesen.

Jetzt aber knurrt schon der Magen, also geht’s nach einem leckeren Cappuccino rasch weiter. ☻


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Keinen Bock,

immer nur Döner, Burger, Pizza und Ramen zu essen?

Wie wäre es denn dann mal mit guter, traditioneller, reichhaltiger und ehrlicher

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Schwäbischer Küche?!

Genau diese gibt’s im Labsal, einem wirklich wunderbaren, gemütlichen Restaurant, betrieben vom Pärchen Jessica und Florian (der Schwabe unter den beiden) und ganz nah am Dortmunder U gelegen, also auch nicht weit entfernt vom Opernhaus!

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Auch die deutsche Küche hat eine Menge zu bieten, mehr als die übliche Currywurst – Grund genug also, den Fokus zu lenken auf eine kulinarisch ganz besondere Region.

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Wir hatten Käsespätzle – hervorragend!!! Und wir sind begeistert, dass Menschen den Mut besitzen, kulinarisch Experimente zu wagen und aus dem 08/15–Schema auszubrechen. Klar, das findet vielleicht an Orten wie Berlin häufig statt – im Ruhrgebiet aber ist es noch die Seltenheit, und wir sind froh, dass das Publikum in Dortmund das Labsal zu würdigen weiß. <3

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Willkommen in der

Ex-Hauptstadt des Bieres!

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Japp, Dortmund war mal so etwas wie die Hauptstadt des Bieres; eine überregionale Berühmtheit für köstliche Spezialitäten aus Hopfen, Malz, Gerste und Wasser (und was sich sonst noch so in Biere verirrt hat, oder auch nicht – das Reinheitsgebot ist ja hierzulande ein limitierender Faktor).

Das Dortmunder U übrigens war ja ursprünglich auch eine (sehr große!) Brauerei!

Irgendwann dann, so um die 70er Jahre herum, kamen dann Krisen, Fusionen, Pleiten, und auch das solide Bergmann Bier mit immerhin bis zu 100 Mitarbeitern verschwand um 1972 herum.

2005 wurde, quasi aus einer Laune heraus, der Markenname Bergmann Bier vom Lebensmittel-Mikrobiologen (so jemandem traut man ja eine gewisse Ahnung von Bier zu!) Thomas Raphael für € 300 erworben. Um Wiederrum die Markenrechte nicht verfallen zu lassen, begann er also wieder damit, Bergmann Bier zu brauen – mit Erfolg! Heute ist die Marke eines der wenigen lokal gebrauten Biere im Ruhrpott, und gleichzeitig ein lebendiger Verweis auf Dortmunds Brau– und Biergeschichte.

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Und wo ließe sich dieses Bier – Pils, Export, Schwarzbier oder Adambier – besser verköstigen als quasi schräg gegenüber vom Opernhaus im sogenannten Kiosk der Brauerei Bergmann?

Beim Kiosk handelt es sich um einen schwer zu definierenden Crossover, einerseits knüpft sie ganz klar an an eine Trinkhalle, allerdings ohne die Bonbons & Zigaretten, sie geht also so weit in der Zeit zurück, als Trinkhallen wirklich primär zum Trinken genutzt wurden. Anderseits aber ist sie auch sehr im Jetzt verankert, ist ein Ort des Treffens, des Guckens, des Lachens. Hier treffen sich FH-Hipster, hier sieht man aber auch waschechte Ruhr-Alkis. Im Prinzip macht’s genau das so spannend – obwohl nicht alt, vereint dieser Ort das alte und das neue Ruhrgebiet.

Und das Bier selbst (darum geht’s ja schließlich): Einfach nur lecker!


Fazit: Wir hatten eine Menge Spaß auf unserer Tour durch die Mitte Dortmunds! Das Theater ist in vielerlei Hinsicht faszinierend, und die Oper hat uns sehr positiv überrascht! Dazu bietet Dortmund kulinarisch verdammt viel Abwechslungsreichtum! <3


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  • NEUES SCHWARZ Kaffeebar, Kleppingstr. Ecke Viktoriastr., 44135 Dortmund
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    Öffnungszeiten: MO–SA von 10–19 Uhr

  • Labsal, Rheinische Str. 12, 44137 Dortmund
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    Öffnungszeiten: DI–DO von 17–21 Uhr und FR–SA von 17–22 Uhr

  • Kiosk der Brauerei Bergmann, Hoher Wall 36, 44137 Dortmund
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    Öffnungszeiten: SO–DO 16–21 Uhr, FR von 14–22 Uhr und SA von 10–22 Uhr

  • Text: Sebastian Becker

  • Fotos: Serkan Akin, Sebastian Becker und Theater Dortmund (,,Turandot”)

Geballte Theatergeschichte mit Coolness-Faktor – unser Besuch im Schauspielhaus Bochum *

Theatergeschichte in cool – POTTSPOTT im Schauspielhaus Bochum

Das Schauspielhaus Bochum geht grad spannende Wege und zeigt über 100 Jahre Theatergeschichte in einem außergewöhnlichen Liederabend. POTTSPOTT war da ...

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PACT Zollverein und Peace Food – ein Theater–Besuch im Essener Norden (RUHRKULTUR.JETZT X POTTSPOTT) *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

Zollverein? Kennt eigentlich jede Ruhrpottlerin und jeder Ruhrpottler. Und natürlich auch BesucherInnen von außerhalb – sogar echte Touristen habe ich hier neulich gesichtet (ein eher seltener Anblick in anderen Teilen Essens, leider). Gerade asiatische Architekturstudenten besichtigen Zollverein gerne. Und ja: Rem Koolhaas und sein Büro OMA haben das Gelände in den vergangenen Jahren wirklich sehr hübsch umgestaltet!

Es ist einerseits schade, dass das gesamte Gelände in den vergangenen Jahren viel von seinem ursprünglichen, industriellen Charakter eingebüßt hat. Andererseits ist in den alten Mauern von Fritz Schupp nicht nur etwas, sondern sehr viel neues entstanden. Ein multifunktional nutzbarer Kultur–Ort für das ganze Ruhrgebiet, mit tollen Museen, schönen Plätzen, der Eisbahn im Winter und dem Schwimmbecken im Sommer, und hier und da sogar noch etwas Erinnerung an die Zechenvergangenheit. Was noch fehlt, wäre ein richtig guter (!) Kinderspielplatz – aber der kann ja noch kommen. ☻


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Eines dieser Highlights auf dem Zechengelände ist PACT Zollverein – ich erinnere mich noch sehr gut an die 1. Performance, die ich hier erlebt habe: Wohl 20 nackte TänzerInnen, wildschwingende Penisse, Knabbern an den Blättern von Zimmertopfpflanzen, am Ende nur noch ein einziger, organischer Fleischberg! Das war in vielerlei Hinsicht beeindruckend. PACT ist ein Ort für Experimente, für Tanz, für Performance, für Choreographie. Selbst viele gebürtige EssenerInnen wissen nicht, was PACT ist – dabei gilt es schon heute als eine der besten Bühnen in der Sparte, und das Europaweit (!). Sehr häufig ist das Haus komplett ausverkauft.

Das tatsächliche Haus übrigens ist die alte Waschkaue – bis zur Schließung der Zeche in 1986 fungierte sie für bis zu 3.000 Bergmänner als Ort zum Umziehen, einem kurzem zur Ruhe kommen (nach der Schicht), Duschen / Waschen.

Bereits in den 1990er Jahren wurde das Gebäude von TänzerInnen in Beschlag genommen, fanden erste Aufführungen statt, noch ohne wirklichen offiziellen Rahmen.

Nach einem Umbau im Jahre 1999 durch den mittlerweile zum Stararchitekten avancierten Christoph Mäckler ist hier seit 2002 PACT Zollverein als offizielle Institution, heute getragen von einer Stiftung, beheimatet.

Stefan Hilterhaus ist ebenfalls seit 2002 der künstlerische Leiter des Hauses und bringt superviel Engagement für diesen besonderen Ort mit. Ein Ort, dessen Vergangenheit er mit Ausbeutung  von Kohle als natürlicher Ressource, aber auch und vor allem der körperlichen Leistung der Bergleute  assoziiert. Eine Vergangenheit, die in einem lange andauerndem Transformationsprozesses etwas Hoch–Positiven gewichen ist. PACT als Schnittstelle zwischen verschiedensten Menschen, ein Ort des Zusammenkommens, der Kultur, des Miteinanders. <3

Ganz ehrlich: Die alte Waschkaue mit PACT ist für mich einer der schönsten Orte auf Zollverein. Trotz des (scheinbar sehr behutsam erfolgten!) Umbaus weht hier noch viel mehr ,,Zechenluft” als beispielsweise auf dem großen Vorplatz vor Schacht 12! Ein ganz besonderer Ort. In vielerlei Hinsicht.

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PACT bietet Raum

hier können KünstlerInnen ohne Druck den besonderen Ort auf sich wirken lassen, Stücke (weiter–)entwickeln, reifen, das Ruhrgebiet und seine Menschen kennenlernen.


Ein gutes Team!

Ein gutes Team!

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist der Essener Norden an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻


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Hier geht’s scheinbar zur

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Da ist die Bühne! ;–)

Da ist die Bühne! ;–)

Repräsentativ für das reichhaltige Programm im Pact haben wir uns die Premiere der neuesten Performance des Cullbergbaletten angeschaut.

Gegründet in 1967 von Birgit Cullberg in Schweden, ist das Cullbergbaletten eine Art schwedisches Pendant zum Wuppertaler Tanztheater von Pina Bausch: Eine zeitgenössische Tanzkompanie! Modernes Ballet, also.

ON THE CUSP – so heißt die Darbietung unter Leitung von Ian Kaler – hat uns sehr gut gefallen! Ihr werdet als BetrachterInnen versetzt in eine Art 80er / 90er Jahre Gym, in dem allerlei passiert.

Was mir auffällt: Jeder hat nach einer Zeit seine eigenen Favoriten im Ensemble, das aus ca. 20 TänzerInnen besteht.

Hätte man mich damals nicht mitgeschleppt, ich wäre wohl auch nicht auf die Idee gekommen, mir solch eine zeitgenössische Performance anzuschauen – aber es ist gut, sich einen Ruck zu geben, denn meistens ist es wirklich spannend, anders und macht auch etwas mit einem.

Es kann meditativ sein, inspirierend, aufwühlend. ☺ Wir werden jedenfalls wiederkommen und sind froh, dass es in Essen solch einen Ort gibt.


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Ziemlich beliebt

ist übrigens die hauseigene Gastronomie (geöffnet an den Abenden der Aufführungen) – das Stammpublikum kommt meistens schon 1 Stunde früher, um das eine der andere Bierchen zu trinken, Freunde zu treffen, und / oder einfach ein sehr leckeres Baguette zum fairen Preis zu futtern!


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Willkommen im

PACT Café!

Um in den Genuss dieses Ortes zu kommen, müsst Ihr Euch nicht unbedingt eine Aufführung anschauen (auch wenn ich das dringend empfehle): Jeden Mittwoch nämlich findet hier das PACT Café statt, und das sogar kostenlos, auch wenn Spenden natürlich willkommen sind. ☺

Das PACT Café soll ein Treffpunkt sein, ein Ort des Austausches, der es ermöglicht, bei Kaffee & Tee mit Fremden & Freunden Gespräche zu führen. Gleichzeitig findet – großartig! – immer ein Bewegungsworkshop für Kinder zwischen 4 und 6 statt, angeleitet von der professionellen Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin Eloisa Mirabassi, ebenfalls kostenlos.

Schachspielen im PACT Café!

Schachspielen im PACT Café!

So ein Angebot in solch einer Location in Rüttenscheid: Der Laden würde jede Woche überlaufen! Aber auch hier, in Katernberg, ist gut was los! Wäre es ein Bisschen näher, wir würden wohl auch jede Woche mit unserer Tochter kommen. Für den Workshop ist sie zwar noch zu klein, aber auch für die kleineren Kinder und Babies gibt’s hier reichhaltige Beschäftigungsoptionen!

Ein guter Ort zum Chillen! ☺

Ein guter Ort zum Chillen! ☺

Superschön, dass PACT nicht nur ein hochkulturelles Publikum von außerhalb ansprechen möchte, sondern auch aktiv sehr viel für den Stadtteil und die Kommunikation vor Ort unternimmt. Ein weiterer Baustein hierfür ist übrigens die WerkStadt, das sich als Satellit im Herzen Katernbergs befindet:

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Yo, Peace!

Klar, wenn Ihr PACT zu einer Aufführung besucht, spricht nix dagegen, einfach dort auch etwas zu essen und zu trinken – ganz im Gegenteil!

Aber falls Ihr ins PACT Café wollt, oder einfach mal wieder Zeit auf Zollverein verbringen möchtet, können wir Euch einen Abstecher (auch gut zu Fuß vom Zechengelände aus zu erreichen, übrigens!) zu Peace Food in Schonnebeck empfehlen – gelegen schräg gegenüber der 1. ALDI–Filiale der Welt!

Bei dem Restaurant (Imbiss? Es ist irgendwo dazwischen angesiedelt…) selbst handelt es sich scheinbar um eine alte Kneipe, die übernommen wurde – wirklich hübsch nach POTTSPOTT–Standards ist’s hier nicht, eher einfach–funktionell mit sanftem Hang zu Kitsch im Detail.

Das Essen aber ist mehr als pottspottig: Vegane vietnamesische und asiatische Küche, und tatsächlich so gut, dass sogar Fleischesser wie wir sehr gerne hierherkommen und nicht das Gefühl haben, auf etwas zu verzichten. Großartig!

Trotz der absoluten Off–Lage läuft Peace Food auch entsprechend gut und ist in der Regel sehr gut besucht – die BesucherInnen nehmen teils extra weite Wege auf sich (wobei, es ist in Schonnebeck – jeder nimmt hier weite Wege auf sich ;–)), um HIER zu essen!


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  • Pact Café, Bullmannaue 20a, 45327 Essen
    Website
    Öffnungszeiten: MI von 15–18 Uhr

  • Peace Food, Huestr. 74, 45309 Essen
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    Öffnungszeiten: DI–FR von 12–14:30 Uhr und 17–21:30 Uhr, SA von 14–21:30 Uhr und SO von 13–21:30 Uhr

  • Text: Sebastian Becker

  • Fotos: Sebastian Becker, Märta Thisner (Ian Kaler / Cullbergbaletten ›ON THE CUSP‹ (Deutschlandpremiere)), Dirk Rose (Konzert in der WerkStadt in Essen-Katernberg)