Die Oper, die Spätzle, der Kaffee, das Bier – unser Kulturbesuch in Dortmund *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

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A Night at the Opera

in Dortmund

Dortmund ist nicht nur Heimat eines der 3 berühmtesten Fußballclubs Deutschlands, sondern auch die größte Stadt im gesamten Ruhrgebiet –wenn auch nur knapp (Essen folgt auf Platz 2, Duisburg durch die Schrumpfung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mittlerweile mit einigem Abstand auf 3).

Für die meisten BesucherInnen von außerhalb erscheint das Ruhrgebiet ja immer als eine geschlossene Siedlungseinheit, und es wird auch sehr gerne so vermarktet, auch wenn die Realitäten z.B. im ÖPNV nach wie vor weit entfernt sind von einer gemeinsamen Ruhrstadt.

Wer die Landkarte genau betrachtet, wird einen kleinen Bruch zwischen Dortmund und dem Rest feststellen, eine Art Grünstreifen – Dortmund, das ist nicht nur Ruhrgebiet, das ist auch schon Westfalen, das ist (beinahe) Sauerland! ☺

Wer die Stadt besucht, wird unweigerlich und an jeder Ecke mit schwarz-gelb konfrontiert. Ob Ihr Fußball–Fans seid oder nicht: Der BVB ist das, was der Stadt Identität verleiht und scheinbar durch alle sozialen Schichten hindurch der gemeinsame Nenner ist. Den Mythos des Borsigplatzes –man beschwört ihn, wann immer sich eine Gelegenheit bietet. ☻

Dortmund bietet aber auch eine Menge Kultur, auch bedingt durch sein reiches Studentenleben mit der TU und der FH. Hier sei besonders der Fachbereich Design hervorgehoben, der den Status Dortmunds als Kreativ-Hub im Pott nochmals unterstreicht.

Mit der Nordstadt, die weit besser ist als ihr Ruf (bald mehr hierzu auf POTTSPOTT), und dem Kreuzviertel – ,,Lehrerpaar, kinderlos, solvent, mit Haustierallergie sucht Altbau–Wohnung bis € 1.500,00 kalt“ finden sich in Dortmund übrigens auch 2 der bekanntesten Stadtviertel im gesamten Ruhrpott, die trotz ihrer geographischen Nähe mehr oder weniger Gegenpole bilden. Auch wenn ja seid Jahren die Gentrifizierung der Nordstadt angekündigt wird.

Den Kern unseres heutigen Besuches aber bildet das Theater Dortmund, das in einem der spektakulärsten Gebäude der Stadt untergebracht ist. Gemeinsam mit der Architektur-Expertin Christine nehmen wir die spannende Architektur genauer unter die Lupe, und werden ebenfalls einen Blick auf’s aktuelle Programm (soviel sei verraten: Es lohnt sich!).

Danach geht’s zu einem Kaffee in die NEUE SCHWARZ KAFFEEBAR – wer regelmäßig POTTSPOTT liest, wird wissen, dass wir das NEUE SCHWARZ für den besten Kaffeeladen im gesamten Ruhrgebiet halten –, weiter ins Labsal mit seiner köstlichen schwäbischen Küche (Spätzle!) Und zu guter Letzt in den Kiosk der Brauerei Bergmann, der die traditionelle Idee der Trinkhalle (bzw., wie wir sagen, Bude) in die Gegenwart transportiert. Hipster meets Alki, quasi!


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Ein ganz besonderes BBB

Bis zu 1.170 Personen fassen Platz im Opernhaus des Theater Dortmunds. Gebaut wurde es zwischen 1958–1965, also einer Epoche, in der es im Ruhrgebiet wie in ganz Deutschland nach den Grausamkeiten des 2. Weltkriegs wirtschaftlich und kulturell wieder bergauf ging – das Opernhaus ist ein wunderbares Symbol für diese Epoche des Aufbruchs.

Nicht umsonst wurde es als herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet im Jahr 2018 von StadtBauKultur NRW als Big Beautiful Building ausgezeichnet.

Die 3 Betonbögen, die das Dach halten, sind jeweils ca. 70 cm breit und tragen das wiederum 8,5 cm dicke Dach, das ebenfalls aus Beton besteht. Leider wissen heutzutage nicht mehr viele Menschen die Ästhetik solcher Beton-Architektur zu würdigen, wenn Ihr Euch jedoch intensiver damit beschäftigt, erschließt sich Euch vielleicht die rohe Schönheit, die dieses Baumaterial ausstrahlt.

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Christine jedenfalls mag Beton und ist auch nach Jahren immer wieder begeistert von der eleganten Schönheit des Dortmunder Opernhauses, dessen Dach zu schweben scheint.

Die älteren Semester werden sich noch erinnern an jene Zeit, in der in Dortmund noch Stahl gekocht wurde – das fand statt in den Werken von Hoesch, z.B. im Stadtteil Hörde (Stichwort: Hörder Fackel). Und genau dieses Hoesch, das heute nicht mehr existiert, und zwar in Person des Industriellen Albert Hoesch, war mit-verantwortlich für die Gründung des Theater Dortmund im Jahre 1887. Sehr viele Kultureinrichtungen im Ruhrgebiet, z.B. auch das Osthaus Museum Hagen (hier unser entsprechender Blogpost) gehen zurück auf das Engagement von Industriellen im auslaufenden 19. Jahrhundert. Man wollte dieser vormals ,,leeren“ Region, besiedelt durch die Industrielle Revolution, eine kulturelle Identität geben, was rückwirkend betrachtet auch durchaus gelungen ist.

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Das Dortmunder Theater ist als Institution mit seinen knapp 500 MitarbeiterInnen übrigens eines der großen Theater Deutschlands, und umfasst eben nicht nur Schauspiel, sondern auch Konzerte, Musiktheater, Ballett und Kinder– und Jugendtheater, jeweils allesamt unter eigener künstlerischer Leitung.

Übrigens: Die klassische Oper hatte es zeitweilig echt schwer in Deutschland, so ging die Auslastung der Zuschauerplätze zeitweilig hinunter bis auf 46,1% – Dank eines beispiellosen Engagements und Marketings seitens des Hauses aber bewegt man sich aktuell wieder jenseits der 70%. Super!

Klar, Oper ist wohl der Ausdruck schlechthin von Hochkultur, man denkt an Mailand, an Pavarotti – aber warum nicht auch mal im Pott ‚ne Oper gucken? Zumal: Oper kann auch zeitgenössisch und jung sein! Wir finden die Idee jedenfalls charmant, und schauen uns deswegen nach unserer ,,Architektour“ noch den Klassiker Turandot von Giacomo Puccini an. Eine atemberaubende und auch für uns als Opern–Neulinge ergreifende Aufführung, die zu umschreiben uns ehrlich gesagt die Wörter fehlen – wie gut, dass das Opernmagazin eine fachlich kompetente Rezension geschrieben hat. Vielleicht aber ist’s gut, sie nicht zu lesen, sondern einfach hinzugehen und selbst zu erleben, zu spüren.

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Wen Ihr jetzt Bock bekommen habt: Ihr könnt Turandot noch am 07. April und 03. Mai sehen! ☻

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Dortmund an der Reihe.  Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils ein…

Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Dortmund an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻


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Der beste Kaffee
im gesamten Pott?

Ein Besuch in Dortmund wäre wohl nicht komplett, ohne bei NEUES SCHWARZ vorbeizuschauen – heute bietet sich die Kaffeebar in der Innenstadt an, da sie quasi auf dem Weg liegt.

Es ist kein Geheimnis: Wir von POTTSPOTT halten NEUES SCHWARZ aktuell für die beste Rösterei und die besten Coffeeshops (inkl. Rösterei 2 an der Zahl) im gesamten Ruhrgebiet.

Hier gibt’s Kaffee, der sich im europäischen Vergleich nicht zu verstecken braucht, ganz im Gegenteil!

Mehr über die Kaffeebar von NEUES SCHWARZ könnt Ihr in unserem entsprechenden Feature–Blogpost nachlesen.

Jetzt aber knurrt schon der Magen, also geht’s nach einem leckeren Cappuccino rasch weiter. ☻


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Keinen Bock,

immer nur Döner, Burger, Pizza und Ramen zu essen?

Wie wäre es denn dann mal mit guter, traditioneller, reichhaltiger und ehrlicher

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Schwäbischer Küche?!

Genau diese gibt’s im Labsal, einem wirklich wunderbaren, gemütlichen Restaurant, betrieben vom Pärchen Jessica und Florian (der Schwabe unter den beiden) und ganz nah am Dortmunder U gelegen, also auch nicht weit entfernt vom Opernhaus!

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Auch die deutsche Küche hat eine Menge zu bieten, mehr als die übliche Currywurst – Grund genug also, den Fokus zu lenken auf eine kulinarisch ganz besondere Region.

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Wir hatten Käsespätzle – hervorragend!!! Und wir sind begeistert, dass Menschen den Mut besitzen, kulinarisch Experimente zu wagen und aus dem 08/15–Schema auszubrechen. Klar, das findet vielleicht an Orten wie Berlin häufig statt – im Ruhrgebiet aber ist es noch die Seltenheit, und wir sind froh, dass das Publikum in Dortmund das Labsal zu würdigen weiß. <3

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Willkommen in der

Ex-Hauptstadt des Bieres!

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Japp, Dortmund war mal so etwas wie die Hauptstadt des Bieres; eine überregionale Berühmtheit für köstliche Spezialitäten aus Hopfen, Malz, Gerste und Wasser (und was sich sonst noch so in Biere verirrt hat, oder auch nicht – das Reinheitsgebot ist ja hierzulande ein limitierender Faktor).

Das Dortmunder U übrigens war ja ursprünglich auch eine (sehr große!) Brauerei!

Irgendwann dann, so um die 70er Jahre herum, kamen dann Krisen, Fusionen, Pleiten, und auch das solide Bergmann Bier mit immerhin bis zu 100 Mitarbeitern verschwand um 1972 herum.

2005 wurde, quasi aus einer Laune heraus, der Markenname Bergmann Bier vom Lebensmittel-Mikrobiologen (so jemandem traut man ja eine gewisse Ahnung von Bier zu!) Thomas Raphael für € 300 erworben. Um Wiederrum die Markenrechte nicht verfallen zu lassen, begann er also wieder damit, Bergmann Bier zu brauen – mit Erfolg! Heute ist die Marke eines der wenigen lokal gebrauten Biere im Ruhrpott, und gleichzeitig ein lebendiger Verweis auf Dortmunds Brau– und Biergeschichte.

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Und wo ließe sich dieses Bier – Pils, Export, Schwarzbier oder Adambier – besser verköstigen als quasi schräg gegenüber vom Opernhaus im sogenannten Kiosk der Brauerei Bergmann?

Beim Kiosk handelt es sich um einen schwer zu definierenden Crossover, einerseits knüpft sie ganz klar an an eine Trinkhalle, allerdings ohne die Bonbons & Zigaretten, sie geht also so weit in der Zeit zurück, als Trinkhallen wirklich primär zum Trinken genutzt wurden. Anderseits aber ist sie auch sehr im Jetzt verankert, ist ein Ort des Treffens, des Guckens, des Lachens. Hier treffen sich FH-Hipster, hier sieht man aber auch waschechte Ruhr-Alkis. Im Prinzip macht’s genau das so spannend – obwohl nicht alt, vereint dieser Ort das alte und das neue Ruhrgebiet.

Und das Bier selbst (darum geht’s ja schließlich): Einfach nur lecker!


Fazit: Wir hatten eine Menge Spaß auf unserer Tour durch die Mitte Dortmunds! Das Theater ist in vielerlei Hinsicht faszinierend, und die Oper hat uns sehr positiv überrascht! Dazu bietet Dortmund kulinarisch verdammt viel Abwechslungsreichtum! <3


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  • NEUES SCHWARZ Kaffeebar, Kleppingstr. Ecke Viktoriastr., 44135 Dortmund
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    Öffnungszeiten: MO–SA von 10–19 Uhr

  • Labsal, Rheinische Str. 12, 44137 Dortmund
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    Öffnungszeiten: DI–DO von 17–21 Uhr und FR–SA von 17–22 Uhr

  • Kiosk der Brauerei Bergmann, Hoher Wall 36, 44137 Dortmund
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    Öffnungszeiten: SO–DO 16–21 Uhr, FR von 14–22 Uhr und SA von 10–22 Uhr

  • Text: Sebastian Becker

  • Fotos: Serkan Akin, Sebastian Becker und Theater Dortmund (,,Turandot”)

Hammer Museumskultur – eine Zeitreise an den Rand des Ruhrgebiets *

Hammer Museumskultur – eine Zeitreise an den Rand des Ruhrgebiets

Diesmal hat es POTTSPOTT ganz an den Rand des Ruhrgebiets verschlagen. Lern mit uns die unterschätzte Stadt Hamm und das Gustav-Lübcke-Museum kennen ...

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UNSERE PERFEKTE MUSEUMS–TOUR DURCH OBERHAUSEN, MIT DER VIELLEICHT SCHÖNSTEN BRÜCKE IM POTT, EINEM KURZBESUCH IN CHINA UND –NATÜRLICH! – KAFFEE (RUHRKULTUR.JETZT X POTTSPOTT) *

(* Dieser Blogpost ist im Rahmen einer Kooperationen mit ruhrkultur.jetzt entstanden. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber unsere persönliche Meinung wieder! ☺)

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Oberhausen –

die Stadt, die nach einem Bahnhof benannt wurde.

Oberhausen ist wohl eine DER Schlüsselstädte im Ruhrgebiet – irgendwie mittendrin gelegen, seit 1996 überregional bekannt durch das CentrO, eine sehr (sehr!) reiche Industriegeschichte, von der noch heute unzählige Spuren sichtbar sind, ein sehr zerklüftetes Siedlungsgebiet.

Oberhausen ist quasi das Bremerhaven des Ruhrgebiets – irgendwie hat’s niemand so wirklich auf dem Radar, eine wirkliche Innenstadt gibt’s nicht (mehr), und doch: Wenn Du genau hinschaust, bieten beide Orte ein paar richtige Trüffel aus touristischer Sicht!

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Z.B. den Gasometer!

DIE Landmarke des westlichen Ruhrgebiets, und mit seinen 117,5 Meters Höhe auch kaum zu übersehen.

Hier finden regelmäßig spektakuläre Installationen und Ausstellungen statt, die meistens mehrere hunderttausend BesucherInnen (!) anziehen.

Dann natürlich Slinky Springs to Fame, die vielleicht schönste (,,Brückenskulptur”) im gesamten Pott, gelegen am sehr hübschen Kaisergarten – hier bieten sich famose Ausblicke auf den Rhein–Herne–Kanal. Und wenn eine Brise weht, dann schaukelt die Brücke auch schön.

Klar, das CentrO ist als Mutter aller modernen Malls im Ruhrgebiet – manch einer mag hier den Ruhrpark in Bochum oder das RRZ in Mülheim an der Ruhr benennen, aber die Moderne der Mall hat doch erst so richtig mit dem CentrO begonnen. Auch immer mal wieder einen Besuch wert.

Manch Oberhausener munkelt, dass die Innenstadt wegen des CentrOs den Bach hinuntergegangen sei. Andere Ruhrgebietsstädte dieser Größenkategorie aber haben in der Regel auch keine besseren Innenstädte. Und im Gegensatz zu Oberhausen noch nicht mal ein CentrO. ☺ Tatsächlich aber arbeiten gerade einige engagierte Menschen daran, die Innenstadt Oberhausens wieder zu beleben, z.B. das Team von kitev (dazu später mehr).

Übrigens: Unsere heutige Tour könnt Ihr auch wunderbar mit einem Einkauf im CentrO kombinieren: Warum nicht mal Shopping+Kultur? ☻


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Mit der RuhrKultur.Card erkunden wir in diesem Jahr die reiche Museums– und Theater–Szene des Potts, und heute ist Oberhausen an der Reihe.

Bis 31.12.2019 bietet Euch die Karte, die mit dem super–ausführlichen RuhrKultur.Guide daherkommt, jeweils einen freien Eintritt in alle 20 RuhrKunstMuseen und je ein Vorstellungsticket zum halben Preis für alle 11 RuhrBühnen und die Festivalzeiträume der Ruhrtriennale, der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und der Ruhrfestspiele Recklinghausen.

34 Aktivitäten also in 2019 für extrem faire € 45,00! ☻

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LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Es gibt wohl keinen anderen Ort, an dem das Ruhrgebiet so erlebbar, so spürbar ist wie in Oberhausen, diese Stadt, benannt nach einem Bahnhof, der seinerseits nach einem Schloss im ,,Nirgendwo” benannt wurde – Oberhausen ist keine sehr alte Stadt.

Genau dieses Schloss ist der Ankerpunkt unserer heutigen kulturell–kulinarischen Entdeckungsreise ins Herz des Potts.

Hier befindet sich mit der LUDWIGGALERIE ein Museum, das vor allem bekannt ist durch seine großartigen Sonderausstellungen, die häufig mit ihren Themen ein breites Publikum ansprechen.

Das Museum liegt nur einen Steinwurf vom CentrO entfernt. Mit ins Museum habe ich meinen Vater genommen – dieser besucht die LUDWIGGALERIE regelmäßig und wollte unbedingt die neuen Sonderausstellungen sehen. Überhaupt eine gute Idee: Den Eltern einfach mal eine Freude machen mit einem Besuch im Museum (und danach natürlich Kaffee und Kuchen!).


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BRITISH POP ART

In der LUDWIGGALERIE gibt es keine Dauerausstellung – stattdessen werden im Jahr mindestens 6 Wechselausstellungen gezeigt.

Im großen Haus läuft noch bis zum 12.05. als Hauptausstellung BRITISH POP ART – genau unser Geschmack!

Nicht nur der Dude mit dem schönen Bart hat sich bei seinem Besuch inspiriert gefühlt! ☻

Nicht nur der Dude mit dem schönen Bart hat sich bei seinem Besuch inspiriert gefühlt! ☻

Die US–amerikanische Pop Art kennt wohl jeder, mit Künstlern wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Aber auch im Vereinten Königreich gar es eine unglaublich starke Pop Art–Szene zwischen den 1950ern und 1970ern! Zu der Zeit war London nicht nur musikalisch ein Melting Pot, und die Ausstellung versetzt ihre BesucherInnen wunderbar in diese spannende Zeit zurück.

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Kunst für JEDEN!

Ein relativ großer Teil der Ausstellung ist den Beatles gewidmet – für ihr legendäres Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band arbeiteten sie mit dem Pop Art–Künstler Peter Blake und Jann Haworth zusammen. Das Ziel: Nicht nur musikalisch, sondern auch visuell / haptisch ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen, dass automatisch jede Käuferin und jeder Käufer der LP erhält.

Die Ausstellung bietet interessante Einblicke in die Konzeptionierung und den Entstehungsprozess. Auf die visuelle Opulenz Sgt. Pepper’s folgte das sogenannte “White Album”, gestaltet von Richard Hamilton. Einerseits ein radikaler Gegenentwurf, andererseits aber ebenso Bestandteil der BRITISH POP ART.

Als besonderes Bonbon zeigt die LUDWIGGALERIE in diesem Kontext ebenfalls einige Fotografien des Oberhausener Fotografen Rudolf Holtappel: Dieser hatte mit seiner Kamera bewaffnet das berühmt–berüchtigte Konzert der Beatles in der Essener Grugahalle im Rahmen der Bravo–Blitz–Tournee besucht (1966). Schön, dass so eine Brücke geschlagen wird zur Region!

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Allen Jones’

Werke gehen in Richtung Fetisch – würde ich mir auch an die Wand hängen!

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Die sehr sympathische Mitarbeiterin Dagmar Winkler hat uns durch das Haus geführt – spürbar ist ihre große Liebe zur Kunst. Aber auch ohne persönliche Führung lässt sich viel über die gezeigten Exponate erfahren: Für die BRITISH POP ART steht ein Au…

Die sehr sympathische Mitarbeiterin Dagmar Winkler hat uns durch das Haus geführt – spürbar ist ihre große Liebe zur Kunst. Aber auch ohne persönliche Führung lässt sich viel über die gezeigten Exponate erfahren: Für die BRITISH POP ART steht ein Audioguide zur Verfügung, teils sogar gepaart mit passender Musik aus der Epoche (Beatles & Co.!).


Da unser Besuch zusammenfiel mit der Pressekonferenz zur neuen Sonderausstellung Anna lehrt Maria das Lesen – Zum Annenkult um 1500, konnten wir die Direktorin Dr. Christine Vogt in Action erleben – sie leitet das Museum seit ca. 10 Jahren und bringt superviel Engagement für den Standort mit. Viel Sachverstand für die Kunst, dabei aber bodenständig und ‘ne echte Ruhrpottlerin. Mit einem großen Interesse, ihr Haus für ALLE Menschen zu öffnen.

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Die BesucherInnen des Presse–Events zur neuen Ausstellung!

Die BesucherInnen des Presse–Events zur neuen Ausstellung!

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Sehr cool:

Wenn es die Spenden des Freundeskreises erlauben, ersteigert die LUDWIGGALERIE auch mal das eine oder andere Exponat auf eBay, wie dieses schöne Marienbildnis!

Die Direktorin durchforstet dann das Angebot nach spannenden Exponaten – für die BRITISH POP ART wurde ein famoses und rares Geschirr für nur ca. € 30,00 ersteigert! Man muss halt wissen, wonach man sucht…


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Like China!

Bloss ein paar Meter zu Fuß von der LUDWIGGALERIE entfernt findet sich mit Tain Kim Heng GmbH & Co. KG der größte chinesische / asiatische Supermarkt im gesamten Ruhrpott!

Hier gibt’s z.B. TK–Meeresfrüchte – neben vielen chinesischen Restaurants kaufen hier mittlerweile auch gerne sehr viele Privatkäufer ein, die einfach Spaß haben an echter chinesischer bzw. asiatischer Küche!

Schöne Hüte gibt’s auch!

Schöne Hüte gibt’s auch!

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Leckeres Bier

aus Asien ebenfalls – persönlich mag ich diese ,,exotischeren” Lager–Biere sehr gerne! <3

Außer Lebensmitteln gibt’s auch viele Non–Food–Artikel, beispielsweise dieses traditionelle Opfergeld. Aber auch ganz viel Küchen–Zubehör. Für China–Restaurants. Oder für Zuhause.

Außer Lebensmitteln gibt’s auch viele Non–Food–Artikel, beispielsweise dieses traditionelle Opfergeld. Aber auch ganz viel Küchen–Zubehör. Für China–Restaurants. Oder für Zuhause.


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Die HomeBar!

Natürlich könnt Ihr nach Eurem Museumsbesuch zurückkehren zum CentrO, oder aber nach einem Spaziergang im Kaisergarten in der dortigen Imbiss–Gastronomie Fritten futtern – falls Ihr aber sowieso schon zum asiatisch–chinesischen Supermarkt gelaufen seid, spricht nichts dagegen, einfach noch ein paar Meter weiter zu laufen in die Oberhausener Innenstadt.

Dort findet sich mit der HomeBar seit ca. 1 Jahr ein nettes, besuchenswertes Café, das von den OberhausenerInnen supergut angenommen wurde und wird. Tatsächlich fehlte so etwas auch ganz dringend in der Innenstadt – ein Schritt in die richtige Richtung also, wenn’s darum geht, die Oberhausener Innenstadt neu zu beleben!

Der sympathische Besitzer Phillip kommt eigentlich aus Berlin, hat das Haus geerbt und wollte altengerechte Wohnungen einbauen – das ging irgendwie aufgrund von Auflagen nicht, und so entstand die Idee zum eigenen Laden: Zum Glück für die Oberhausener Bevölkerung!

Am Kaffee selbst muss noch ein Bisschen gearbeitet werden (ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die großen Berliner Läden kein Kakao–Pulver in ihre Cappuccini mischen ☺), aber die Sandwiches sind echt Klasse! Außerdem gibt’s auch – das bietet sich dann eher abends an – sehr gute Cocktails! Ein Café mit hoher Aufenthaltsqualität.


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In diesem Turm

findet ganz viel Kultur statt!

Seit 2006 schon gibt es kitev – Kultur im Turm e.V., einen Verein, der im ehemaligen Wasserturm des Oberhausener HBF einen Hub für allerlei kulturelle Interventionen betreibt.

Hier gibt es Aktionen mit BürgerInnen, wird auswärtigen KünstlerInnen die Möglichkeit zu Residenzen geboten, um den Ort, diese industrielle Keimzelle des Ruhrgebiets, mit und in verschiedensten Medien zu erkunden.

Bald soll auch ein kleines Café entstehen – ein dauerhafter Treffpunkt für Menschen, die Bock haben, sich für und in Oberhausen zu engagieren!

Eines der bekannteren Projekte von kitev der letzten Zeit war und ist übrigens die Refugees’ Kitchen – super!

Und ganz oben, in den ehemaligen Wasserbehältern aus Beton (beeindruckend!) finden regelmäßig besondere Musik–Veranstaltungen statt – schaut einfach mal ins Programm, ob gerade etwas für Euch läuft. Und vom HBF aus kommt Ihr auch wieder rasch zurück mit dem ÖPNV zum Ausgangspunkt unserer Tour. ☻

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Das Oberhaus

Schräg gegenüber vom HBF betreibt kitev mit dem sogenannten Oberhaus, einem architektonisch wertvollen Hochhaus aus den 1950er Jahren, eine Art Satelliten – auch hier finden immer mal wieder spannende Veranstaltungen statt, und vom Dach (nicht offiziell zugänglich, leider) bieten sich wunderbare Ausblicke nach Duisburg.

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  • LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen, Konrad–Adenauer–Alle 46, 46049 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: DI–SO von 11–18 Uhr

  • Tain Kim Heng GmbH & Co. KG (asiatischer / chinesischer Supermarkt), Max–Planck–Ring 1, 46049 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: MO–FR 09:00–18:30 Uhr und SA von 09:00–16 Uhr

  • HomeBar, Lothringer Str. 5–7, 46045 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: MO–FR von 09–18 Uhr und SA von 10–18 Uhr

  • kitev – Kultur im Turm e.V., Willy–Brandt–Platz 1, 46045 Oberhausen
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    Öffnungszeiten: Variieren / auf Anfrage